Die Prophezeiung
des Lichts - Teil 3 -
Die Krähe im
Wolfspelz
Kapitel 1 - Als Diener
geboren
Nur
kurz
verweilte
der
Blick
des
schwarzen
Fuchses
auf
seinem
alten
Freund
und
Kampfgefährten,
der
dort
in
seiner
eigenen
Blutlache
am
Boden
lag.
Wie
so
oft
hatte
er
vor
dem
Eingang
des
Thronsaales
gelauscht
und
versucht
unbemerkt
einen
Blick
hinein
zu
werfen.
Allerdings
wäre
ihm
dieser
Anblick
lieber
erspart
geblieben.
Keine
Minute
nachdem
der
Fürst
der
Finsternis
seinen
Freund
Aposter*
die
Kehle
aufgeschlitzt
hatte,
verlangte
er
auch
schon
nach
ihm.
Ergeben
kniete
sich
Fusco*
mit
gesenktem
Blick
nieder:
„Mein
Fürst,
ihr
habt
nach
mir
gerufen.“
Ein
Satz,
den
er
schon
so
oft
gesagt
hatte
und
von
Tag
zu
Tag
hatte
er
einen
noch
bitteren
Geschmack.
Vor
ihm
lag
die
absolute
Finsternis,
welche
nur
die
zweite
Hälfte
des
Thronsaales
so
stark
einhüllte,
dass
niemand
vermocht
hätte
hindurch
zu
sehen.
In
der
Hölle
war
es
überall
dunkel,
dennoch
konnte
man
ausreichend
sehen,
um
hier
zu
leben.
Ausschließlich
die
eine
Hälfte
des
Thronsaales
bildete
die
Ausnahme,
denn
hier
verbarg
sich
der
Fürst
der
Finsternis
oder
besser
bekannt
als
der
Teufel.
Eine
schwarze
Fledermaus
mit
gänzlich
roten
Augen
trat
aus
der
tiefen
Finsternis
hervor,
in
seinen
Klauen
ein
kleines
graues
Wolfsbaby:
„Kümmere
dich
darum
und
bilde
ihn
aus.
Sein
Name
ist
ab
dem
heutigen
Tage
Corvus*
.“
Fusco
erhob
sich
und
nahm
dem
Teufel
das
kleine
Wolfsbaby
ab:
„Wie
ihr
wünscht,
mein
Fürst.“
Das
kleine
Baby
rieb
sich
die
Augen
und
gähnte
verschlafen.
„Geh!“
befahl
Satan*
und
zog
sich
zurück
in
den
dunkleren
Teil
des
Thronsaales.
Währenddessen
verließ
Fusco
diesen,
durchquerte
die
Halle,
welche
direkt
vor
dem
Thronsaal
lag
und
ging
in
einen
der
Gänge,
die
davon
wegführten.
„Alles
ist
gut,
mein
Kleiner“,
beruhigte
Fusco
das
Baby
und
grinste
dann
breit,
„ich
bin
der
beste
Papa,
den
man
sich
wünschen
kann.“
Besonders
auffallend
waren
bei
Corvus
die
verschieden
farbigen
Augen
in
blau
und
gelb,
sowie
sein
weißes
Krähensymbol
über
dem
linken
Auge.
An
irgendwas
erinnerte
Fusco
dieses
Symbol,
aber
er
konnte
sich
beim
besten
Willen
nicht
mehr
erinnern.
Sicherlich
würde
es
ihm
wieder
einfallen,
wenn
es
an
der
Zeit
war.
Jetzt
war
erst
einmal
nur
wichtig
den
Kleinen
groß
zu
ziehen
und
auf
ihn
aufzupassen.
Das
war
das
Mindeste,
was
er
seinem
Freund
Aposter
schuldig
war.
Satan
würde
nicht
auch
noch
dieses
Leben
bekommen.
„Guten
Morgen!“,
rief
Fusco
gut
gelaunt
wie
immer,
als
er
in
das
Zimmer
von
Corvus
kam.
Es
waren
nun
mehr
als
4
Jahre
vergangen
und
Corvus
war
alles
andere
als
kooperativ.
Nachts
musste
Fusco
ihn
sogar
einschließen,
um
sicher
zu
gehen,
dass
er
am
nächsten
Morgen
auch
noch
in
seinem
Zimmer
war.
Dennoch
erschien
der
Raum
leer,
als
Fusco
hereinkam.
Seinen
Blick
schweifend
nahm
Fusco
zuerst
den
morschen,
alten
Schreibtisch
ins
Visier,
doch
darunter
befand
sich
Corvus
nicht.
Dann
bewegte
er
sich
auf
das
ebenfalls
alte,
morsche
Holzbett
mit
der
harten
Matratze,
der
dünnen
Decke
und
dem
federarmen
Kissen
zu:
„Ich
weiß
das
du
hier
bist,
Corvus.
Genug
Versteck
gespielt.“
Dabei
klang
Fusco
weder
streng,
noch
verärgert,
sondern
eher
amüsiert.
„Geh
weg“,
antwortete
die
kindliche
Stimme
unter
dem
Bett,
„Ich
werde
nicht
hervor
kommen.“
„Oh“,
gab
sich
Fusco
künstlich
geschlagen,
„Dann
kann
ich
dir
wohl
doch
nicht
zeigen,
wo
die
Dämonen
Wasser
und
Brot
verteilen
und
du
wirst
auf
dein
Frühstück
verzichten
müssen.
Außerdem
ist
ein
ganzer
Tag
ohne
Wasser
wohl
recht
schwierig
bei
dieser
Wärme,
dem
Staub
und
der
Asche.“
„Du
bist
gemein“,
protestierte
Corvus
unter
dem
Bett,
„Wirklich
sehr
gemein.“
Noch
etwas
zögerlich
robbte
Corvus
unter
dem
Bett
hervor.
Sein
Fell
war
nur
so
mit
Staub
und
Asche
bedeckt.
Noch
immer
trotzig
blieb
er
auf
dem
Boden
sitzen
und
schmollte.
Grinsend
reichte
Fusco
ihm
die
Hand:
„Na
komm.
Das
ist
doch
spannend.
Vielleicht
erleben
wir
einen
Kampf
zwischen
Dämon
und
Diener.
Wäre
das
nicht
was?“
Corvus
blickte
weg
und verschränkte die Arme.
Nach
dem
Frühstück
muss
ich
wieder
kämpfen
üben.
Ich
will
nicht.
Warum
lässt
er
mich
nicht
einfach in Ruhe?
Da
Corvus
keine
Anstalten
machte
sich
in
Bewegung
zu
setzen,
packte
Fusco
ihn
grinsend
und
hob
ihn
hoch.
„Nein!“,
kreischte
Corvus,
„Ich
will
nicht.“
Lachend
trug
Fusco
ihn
aus
dem
Zimmer:
„Es
geht
aber
nicht
danach,
was
du
willst.“
Durch
die
Gänge
lief
er
Richtung
Eingangshalle,
durchquerte
diese
und
ging
hinaus
aus
dem
Schloss.
Dort
ging
er
mit
Corvus
über
die
steinerne
Rundbrücke,
welche
als
Einzige
über
den
Lavafluss
führte.
Zwischen
den
Dämonen
vor
dem
Schloss
entlang.
Die
meisten
Dämonen
beachteten
die
beiden
gar
nicht.
Dennoch
gab
es
Vereinzelte,
die
ihnen
einen
Blick
zu
warfen,
welcher
Missbilligung
und
Geringschätzung
ausdrückte.
Fusco
gehörte
zur
untersten
Schicht
im
Rangsystem
der
Dämonengesellschaft
und
war
von
seinem
Vater
verstoßen
worden.
Aber
das
alleine
reichte
für
die
Reaktion
der
Dämonen
nicht
aus.
Hauptgrund
hierfür
war
Fuscos
absolut
untypisches
dämonisches
Verhalten,
welches
ihn
zu
einem
Außenseiter
ganz
besonderer
Art
machte.
Grinsend
nickte
Fusco
einigen
Dämonen
zu
und
setzte
seinen
Weg
fort.
Corvus
klammerte
sich
etwas
angespannt
an
Fusco,
denn
die
Dämonen
waren
ihm
unheimlich.
Sie
waren
so
ganz
anders
als
Fusco
und
er
wusste
nicht,
wie
er
mit
ihnen
umgehen
sollte.
Ihr
Weg
führte
sie
noch
ein
Stück
weiter
zu
einem
unterirdischen
Lagerraum,
welchen
sie
jedoch
nicht
betreten
würden.
Vor
dem
Eingang
standen
bereits
einige
vorbereitete
Körbe
mit
Wasser
und
Brot.
Fusco
wusste,
dass
es
dabei
Unterschiede
gab
und
diese
galt
es
nun
Corvus
beizubringen.
Bevor
man
überhaupt
zu
den
Körben
kam,
musste
man
an
einigen
Dämonen
vorbei.
„Sieh
hin“,
forderte
Fusco
ihn
nun
auf
und
setzte
ihn
auf
dem
Boden
zu
seinen
Füßen
ab,
„Die
ersten
Dämonen
hier
vorne
warten
auf
Herausforderungen.
Wie
du
weißt
bekommt
man
nur
das
frischere
Brot,
wenn
man
einen
von
ihnen
besiegt.
Ansonsten
muss
man
sich
mit
dem
alten
Brot
zufrieden
geben.
Der
dort
hinten
passt
auf,
dass
sich
auch
kein
Diener
einfach
an
dem
anderen
Brot
bedient
oder
gar
hinunter
zum
Lager
geht.“
Unsicher
blickte
Corvus
zu
den
Dämonen.
Mit
ihren
ganzen
Narben
oder
sogar
recht
frischen
Verletzungen
wirkten
sie
nur
noch
bedrohlicher.
„Ich
kann
aber
nicht
kämpfen“,
bemerkte
Corvus
klein
laut,
„Und
die
sehen
stark
aus.“
Mit
einem
Lächeln
strich
Fusco
ihm
über
den
Kopf:
„Noch
bist
du
zu
klein.“
Dann
ergriff
er
die
kleine
Hand
von
Corvus
und
lief
mit
ihm
zwischen
den
Dämonen
entlang
zu
den
Körben.
Einen
davon
nahm
Fusco
sich,
um
dann
gleich
wieder
mit
Corvus
zurück
zu
gehen.
Den
Blick
am
Boden
haftend,
ließ
sich
Corvus
von
Fusco
hindurch
und
auch
wieder
zurückführen.
Nur
am
Rande
bekam
er
mit,
wie
ein
anderer
Diener
des
Teufels
hinzukam
sowie
einen
der
Dämonen
herausforderte:
„Hey,
du!
Mit
dir
nehme ich es locker auf!“
Und so ein Diener soll ich auch einmal werden?
Kämpfen und töten?
Corvus
Blick
ging
hoch
zu
Fusco:
„Gehen
wir
jetzt
zurück
ins
Schloss?“
„Ja
und
dann
frühstückst
du
erst
einmal
richtig.
Schließlich
brauchst
du
Kraft
für
das
Training“,
bestätigte
Fusco
gut
gelaunt,
„Das
Brot
sieht
richtig
gut
aus
heute.
Damit
bekommst
du
besonders
viel
Energie.“
„Hm“,
machte
Corvus
und
wünschte
er
wäre
nicht
als
Diener geboren worden.
Die
beiden
trainierten
immer
weit
entfernt
vom
Schloss.
Zwar
konnte
man
dieses
noch
in
der
Ferne
erkennen,
aber
sonst
war
niemand
hier.
Der
steinige
Felsboden
und
die
leicht
hügelige
Umgebung
boten
ihnen
ein
ideales
Trainingsfeld.
„Zuerst
wird
gerannt“,
beschloss
Fusco
munter,
„Dreh
ein
paar
Runden
bis
ich
stopp
sage.“
„Nein“,
entgegnete
Corvus,
„Ich
will
nicht.“
Fusco
lachte
daraufhin:
„In
Ordnung.
Dann
lass
uns
fangen
spielen.
Ich
bin
auch
zuerst
Fänger.“
„Fangen?
Ok,
spielen
wir
fangen“,
bestätigte
er,
„das
macht
Spaß.“
„Ich
zähle
bis
10.
1,
2,
3…“,
begann
Fusco
und
wusste,
dass
es
genau
den
gleichen
Effekt
hatte,
als
würde
Corvus
einfach
ein
paar
Runden
rennen.
Hastig
rannte
Corvus
los,
so
schnell
er
konnte.
Weit
kam
er
nicht,
obwohl
Fusco
sich
beim
Zählen
schon
Zeit
gelassen
hatte.
Mit
einem
schnellen
Sprint
hatte
Fusco
ihn
eingeholt
und
musste
dabei
nicht
einmal
seine
angeborene
dämonische
Geschwindigkeit
einsetzen.
Corvus
war
schließlich
auch
noch
ein
Kind
und
im
Gegensatz
zu
Dämonenkindern
in
der
körperlichen
Entwicklung
noch
nicht
so
weit.
Außer
Atem
begann
nun
Corvus
zu
zählen,
während
Fusco
sich
langsamen
Schrittes
von
ihm
entfernte.
„…10“,
betonte
er
besonders
laut
und
rannte
dann
los.
Jedoch
machte
Fusco
es
ihm
nicht
so
einfach
und
sprintete
ein
Stück
nach
vorne,
um
dann
wieder
langsamer
zu
werden.
Kaum
das
Corvus
ihm
wieder
näher
kam,
wieder
holte
er
das.
Entschlossen
Fusco
zu
kriegen,
rannte
Corvus
dennoch weiter.
Irgendwann
passt
er
nicht
auf
und
dann
habe
ich ihn.
Nach
einiger
Zeit
ließ
Corvus
sich
erschöpft
und
hastig
atmend
auf
die
Knie
fallen:
„Ich
gebe
auf.
Du
hast
gewonnen.“
Lachend
lief
Fusco
zu
ihm
hin:
„Du
hast
dich
gut
geschlagen.
Kurze
Pause.“
Fusco
setzte
sich
auf
einen
der
Felsen
in
der
Nähe.
Erst
beobachtete
er
Corvus
eine
ganze
Weile,
wie
der
dort
auf
dem
Boden
hockte
und
langsam
sich
der
rasende
Herzschlag
beruhigte.
Dann
aber
vertiefte
er
sich
in
seine
eigenen
Gedanken.
Corvus
entging
nicht,
dass
Fusco
scheinbar
in
Gedanken
vertieft
war
und
nutzte
die
Gelegenheit.
Möglichst
leise
stand
er
auf
und
schlich
sich
davon.
Erst
ganz
langsam,
wobei
er
immer
wieder
zu
Fusco
blickte,
ehe
er
schneller
wurde
und
sich
immer
weiter
vom
Schloss
sowie
von Fusco entfernte.
Es
sieht
alles
ziemlich
gleich
aus.
Nichts
als
Gestein,
Felsen
und
Staub.
Ich
hatte
irgendwas
Spannendes erwartet.
Sein
Blick
ging
zu
einer
Gesteinsgruppe
aus
verschiedenen
großen
Felsen
und
Steinplatten,
die
wie
aufeinander
geschoben
wirkten.
Wenn
er
sich
nicht
täuschte,
gab
es
dort
einen
Spalt
durch
den
man
ins
Innere
kam.
Kurz
zögerte
er,
blickte
zurück
in
die
Richtung
aus
der
er
gekommen
war
und
ging
dann
auf
die
vermutliche
Öffnung
zu.
Es
war
zu
dunkel,
um
erkennen
zu
können,
ob
es
sich
um
eine
Höhle
handelte.
Also
tastete
er
am
Rand
der
Öffnung
mit
den
Händen
herum,
ehe
er
einen
Schritt
hinein
wagte.
Sein
Fuß
trat
im
ersten
Augenblick
ins
Leere,
ließ
ihn
stolpern
und
eine
Schräge
hinab
purzeln:
„Hilfe!“
Die
einzelnen
Steine
verschiedener
Größen
bohrten
sich
bei
jedem
Aufprall
in
sein
Fell.
Unten
angekommen
richtete
er
sich
schmerzend
auf:
„Au!
Das
tat
weh.“
Zurückblickend
überlegte
er,
ob
er
alleine
wieder
hinauf
klettern
könnte.
„Apollon*?“
,
ließ
ihn
eine
Stimme
aufschrecken
und wieder auf das vor ihn blicken.
Sind das… Geister!?
Vor
ihm
schien
sich
endlos
in
die
Weite
eine
große
Anzahl
von
verstorbenen
Seelen
aufzuhalten.
Ein
wenig
erinnerte
es
ihn
an
eine
von
Fuscos
Erzählungen
–
die
Seelenebenen
der
Hölle
-.
Wenn
Fuscos
Geschichte
wahr
wäre,
so
sollte
es
eine
Seelenebene
für
die
dunklen
Seelen
der
Verstorbenen
geben
und
eine
Ebene
der
verlorenen
Seelen.
Dort
landeten
alle
untreuen
Diener
des
Teufels,
die
von
Satan
selbst
getötet
worden
waren.
Nur
welche
der
beiden
Seelenebenen
wäre
das
dann?
„Apollon,
du
bist
es
wirklich“,
vernahm
Corvus
erneut
die
Stimme
und
ging
nun
einige
Schritte
näher
an
die
Seelen
heran.
Ein
schwarzer
Wolf,
leicht
durchsichtig
und
mit
gelben
Augen
blickte
ihn
an.
„Meinst
du
mich?“,
hinterfragte
Corvus
nun.
„Mein
Sohn
Apollon,
ich
bin
dein
Vater“,
erklärte
der
geisterhafte
Wolf,
„Du
solltest
nicht
hier
sein.
Du
musst
fliehen.
Hör
mir
jetzt
genau
zu.“
Aus
irgendeinem
Grund
fühlte
Corvus
in
sich
eine
aufkommende
Wut
gegen
den
Wolf:
„Du
bist
mein
Vater?“
„Vertrau
mir.
Du
musst
fort
von
der
Hölle.
Es
gibt
einen
Weg
hinaus,
wenn
du
noch
weiter
in
die
Hölle
hinein
läufst.
Er
ist
unterirdisch
und
durch
einen
langen
Gang
gelangst
du
zu
einem
Portal.
Sobald
du
draußen
bist,
suche
einen
weißen
Magier
und
sag
ihm
wer
du
bist.
Er
wird
dich
zu
deiner
Mutter
bringen,
sie
ist
eine
sehr
starke
weiße
Magierin.
Sie
beschützen
dich
vor
Satan“,
erklärte
der
Wolf
ihm
weiter.
Corvus
knurrte
wütend:
„Warum
bist
du
dann
nicht
selbst
geflohen?
Warum
bin
ich
dann
hier?“
Aufgebracht
drehte
er
sich
weg
und
machte
sich
so
schnell
es
ihm
möglich
war
wieder
nach
oben.
„Du
musst
fliehen“,
rief
ihm
der
Wolf
hinterher,
aber
Corvus
drehte
sich
nicht
noch
einmal
um.
Diese
Wut
trieb
ihn
an
zurück
nach
oben
zu
kommen
und
zurück
zum
Schloss
zu
laufen.
Dennoch
rannen
ihm
auch
Tränen
über
die Wangen.
Gerade
als
Corvus
die
Brücke
über
den
Lavafluss
überquerte,
vernahm
er
Fuscos
Stimme:
„Corvus!
Da
bist
du.“
Er
lachte:
„Da
kriegt
jetzt
jemand
aber
Ärger.“
„Lass
mich
in
Ruhe“,
knurrte
Corvus
ihn
genervt
an,
„Idiotischer
Dämon.“
Fusco
war
etwas
verwundert
über
seine
so
harsche
Reaktion
und
noch
viel
mehr
über
das
dunkelgraue
Krähensymbol.
Sicherlich
war
er
schon
oft
nicht
erfreut
über
die
Situation
gewesen,
aber
so
hatte
er
noch
nie
reagiert.
Außerdem
war
das
Krähensymbol
schon
einige
Male
grau
vor
Schmutz,
dennoch
nie
in
solchem
Maße.
Es
wirkte
auch
nicht
wie
Dreck.
„Was
ist
los,
mein
Kleiner?“,
hinterfragte
Fusco
dennoch
gut
gelaunt,
„Hat
dich
auf
deinem
Abenteuerausflug
jemand
geärgert?“
„Verzieh
dich!“,
knurrte
Corvus
ihn
erneut
an
und
ging
dann
einfach
weiter
Richtung
Schloss
und
hinein
in
die
Halle.
Auch
Fusco
setzte
sich
in
Bewegung,
um
ihn
ohne
große
Anstrengung
einzuholen:
„Na-na,
das
ist
aber
sehr
unfreundlich.
Das
Training
hast
du
auch
wieder
geschwänzt.
Da
werden
wir
morgen
das
doppelte
leisten
müssen.“
Zielgerichtet
lief
Corvus
zu
seinem
Zimmer
und
ignorierte
Fusco
nun einfach.
Idiot!
Ich
will
meine
Ruhe
haben
und
ob
ich
morgen
nun
trainiere
oder
nicht,
werden
wir
noch
sehen.
Was
ist
mit
dem
Wolf?
Sollte
ich
Fusco
davon
erzählen?
Nein,
das
ist
mein
Geheimnis.
Am
Abend
saß
Fusco
wie
jeden
Tag
an
Corvus
Bett
und
wartete
darauf,
dass
dieser
einschlafen
würde.
Corvus
lag
mit
offenen
Augen
auf
der
Seite
und
starrte
die
Wand
an.
Ein
leises
Seufzen
war
von
ihm
zu
hören:
„Fusco?“
„Ja?“,
hinterfragte
Fusco
grinsend,
„Willst
du
noch
eine
Geschichte
hören?“
Das
kurze
Schweigen
nahm
Fusco
schon
als
ein
‚Nein‘,
jedoch
antwortete
Corvus
dann
doch
noch:
„Hm,
erzähl
mir
etwas
über
meine
Eltern.
Du
kanntest
sie
doch?“
Irgendwann
musste
diese
Frage
von
ihm
kommen,
dass
hatte
Fusco
erwartet.
Nur
nicht,
dass
sie
schon
so
bald
kommen
würde:
„Ich
kannte
deinen
Vater.
Er
war
ein
sehr
guter
Freund
von
mir.
Über
deine
Mutter
weiß
ich
nicht
viel,
nur
dass
sie
eine
starke
weiße
Magierin
gewesen
sein
soll.
Also
lass
mich
dir
eine
Geschichte
über
deinen
Vater
erzählen.
Aposter
war
ein
recht
angesehener
Diener
beim
Teufel.
Seine
Aufgabe
bestand
vor
allem
darin
weiße
Magier
aufzuspüren
und
zu
töten,
aber
er
hatte
auch
noch
eine
Nebenaufgabe.
Immer
wenn
ein
Diener
den
Pakt
nicht
ein
hielt
und
für
den
Teufel
aber
unentbehrlich
schien,
schickte
er
Aposter
los.
Den
Diener
brachte
er
entweder
zurück
zu
Satan
oder
aber
brachte
ihn
unter
dessen
Kontrolle.
Daher
war
Aposter
unter
den
Dienern
auch
verrufen.
Sein
Freundeskreis
beschränkte
sich
auf
mich.
Seine
Aufträge
erfüllte
er
immer
ausgezeichnet
bis
zu
dem
Tag
an
dem
er
deine
Mutter
kennen
lernte.
Es
ist
verboten
eine
Verbindung
mit
dem
Feind
zu
haben,
vor
allem
eine
solche.
Satan
fand
seinen
Verrat
raus,
ließ
dich
holen
und
tötete
Aposter
indem
er
ihm
erst
in
den
Thronsaal
rief,
dich
ihm
präsentierte
und
ihm
dann
die
Kehle
aufschlitzte.
Das
solltest
du
niemals
vergessen,
Corvus.
Niemand
entkommt
dem
Teufel.“
„Niemand“,
wiederholte
Corvus,
„Ja…
aber
woher
wusste
der
Teufel,
wie
ich
heiße?“
„Wusste
er
nicht“,
bestätigte
Fusco
grinsend,
„Er
nannte
dich
einfach
Corvus.
Von
deinem
Vater
weiß
ich,
dass
er
dich
Apollon
genannt
hat.
Es
war
unser
Geheimnis.
Leider
hat
er
mir
nicht
viel
erzählt.
Er
wollte
wohl
seine
Familie
nicht
in
Gefahr
bringen.
Jetzt
schlaf‘
aber,
Corvus.
Deinen
richtigen
Namen
musst
du
für
dich
behalten.
Das
ist
jetzt
unser
Geheimnis.“
„Ok.
Gute
Nacht,
Fusco“,
sprach
Corvus
leise,
ehe
er
die
Augen
schloss,
um
sich
der
Müdigkeit
zu
ergeben.
„Versuchen
wir
es
heute
noch
einmal
mit
der
schwarzen
Magie,
Corvus“,
meinte
Fusco
grinsend.
Sie
waren
mal
wieder
an
ihrem
alten
Stammplatz
und
somit
weit
genug
entfernt,
damit
niemand
sie
bemerkten
könnte.
Wenn
Satan
davon
erfahren
würde,
wäre
Corvus‘
Leben
zu
Ende.
Relativ
wenig
Sorgen
machte
sich
Fusco
um
sich
selbst.
Immer
wieder
ließ
Fusco
ihn
diese
Übung
wiederholen
und
jedes
Mal
erhielten
sie
weiße
Magie.
Strengstens
verboten
und
ein
Todesurteil.
Da
Corvus‘
Vater
ebenfalls
schwarzer
Magier
gewesen
war,
musste
einfach
irgendwo
in
Corvus
diese
Kraft
schlummern.
Bedauerlicher
Weise
hatte
diese
sich
bisher
nicht
gezeigt.
„Ich
weiß
wie
das
geht“,
murrte
Corvus
ihn
an,
„Also
fang‘
nicht
an
mir
das
zu
erklären.“
Auch
diesen
Morgen
war
Corvus
sehr
schlecht
gelaunt.
Wenn
Fusco
nur
wüsste,
was
vorgefallen
war,
dass
er
solche
Laune
hatte.
Geschehnisse
prägten
kleine
Kinder
noch
auf
besondere
Weise,
das
wusste
Fusco,
aber
was
konnte
ihn
so
verändert
haben!?
Fusco
setzte
sich
auf
einen
Felsen
und
wartete
grinsend
ab:
„Wenn
du
das
weißt,
dann
zeig
was
du kannst.“
Hass,
Wut,
der
Wille
zu
töten,
dass
macht
einen
schwarzen Magier aus.
Corvus
streckte
die
Hand
auf,
sodass
die
Handfläche
nach
oben
zeigte.
Er
kümmerte
sich
nicht
weiter
darum,
was
Fusco
tat
oder
ob
sonst
irgendwelche
Bewegungen
in
der
Umgebung
zu
vernehmen
waren.
Einzig
und
allein
interessierte
ihn
das
Kribbeln
in
seinen
Fingern,
welches
von
der
schwarzen
Magie
herkam,
die
er
durch
seinen
Körper
in
die
Fingerspitzen
geleitet
hatte.
Ohne
größere
Mühe
ließ
er
aus
dieser
Macht
eine
schwarze
Magiekugel
erscheinen.
Überrascht
und
unglaublich
erfreut
lachte
Fusco
los:
„Du
hast
es
geschafft.
Du
hast
es
wirklich
geschafft.
Corvus,
du
bist
ein
schwarzer
Magier.“
„Natürlich“,
murrte
Corvus,
„Schließlich
bin
ich
ein
Diener
des
Teufels.“
Diese
Aussage
machte
Fusco
doch
etwas
stutzig,
dennoch
stand
er
grinsend
auf
und
ging
zu
Corvus:
„Das
hast
du
sehr
gut
gemacht.“
Dabei
tätschelte
er
Corvus
den
Kopf:
„Und
jetzt
werfe
sie
auf
einen
der
Felsen.
Such
dir
einen
aus.“
Mit
einer
einfachen
Schwungbewegung
warf
er
die
schwarze
Magiekugel
auf
einen
der
Felsen:
„Du
unterforderst
mich.
Die
anderen
Diener
werden
mich
töten.
Gib
mir
andere
Übungen.“
Lachend
nickte
Fusco:
„Jetzt
fangen
wir
erst
richtig
an
zu
trainieren.“
Dann
begann
Fusco
kleine
Steine
zu
sammeln:
„Hilf
mir,
Corvus.
So
können
wir
schneller
anfangen.“
„Als
ob…“,
er
murrte
und
blickte
zu
Fusco,
wie
dieser
einen
Stein
nach
dem
anderen
aufhob,
„…wenn
das
irgendwas
Dummes
wird,
such
ich
mir
einen
anderen
Dämon
als
Lehrer.“
Stein
für
Stein
sammelten
Corvus
und
Fusco
auf
und
legten
diese
auf
einen
Haufen.
Grinsend
blickte
Fusco
ihn
dann
an:
„Jetzt
geh…
sagen
wir
30
Schritte
in
diese
Richtung
und
drehe
dich
zu
mir
um.
Ich
werfe
dann
die
Steine
auf
dich.
Entweder
du
weichst
ihnen
aus
oder
machst
sie
mit
einer
schwarzen
Magiekugel
unschädlich.
Die
Entscheidung
liegt
bei
dir.“
Murrend
folgte
Corvus
seiner
Anweisung
und
machte
die
30
Schritte,
drehte
sich
wieder
zu
Fusco
und
blickte
diesen
auffordernd
an:
„Dann
leg
los.“
Irgendwie
wirkte
Corvus‘
Verhalten
schon
reifer,
als
die
Tage
zuvor.
Zwar
musste
man
in
der
Hölle
schnell
erwachsen
werden,
um
zu
überleben.
Dennoch
war
diese
drastische
Veränderung
verwunderlich.
Fusco
warf
den
ersten
Stein.
Zu
spät
reagierte
Corvus
und
bekam
ihn
ab.
Knurrend
blickte
er
zu
Fusco:
„Weiter.“
Ein
Stein
nach
dem
anderen
suchte
sich
seinen
Weg
zu
Corvus.
Die
meisten
bekam
er
zu
spüren,
dennoch
gelang
es
ihm
auch
einigen
auszuweichen.
Für
den
ersten
Tag
Ausweichtraining
befand
Fusco
das
als
ausgesprochen
gut:
„Du
machst
schnelle
Fortschritte.
Wenn
du
so
weitermachst,
schaffen
wir
es
bis
zu
deinem
10.
Geburtstag
aus
dir
einen
richtigen
Diener
zu
machen.
Satan
wird
zufrieden
sein.
Ein
zufriedener
Fürst
ist
ein
lebendiger
Diener.“
Auch
in
den
folgenden
Tagen
zeigte
sich
Corvus
im
Training
von
seiner
besten
Seite.
Seit
Corvus
begonnen
hatte
zu
laufen,
trainierte
Fusco
mit
ihm.
Es
war
immer
schwierig
ihn
überhaupt
anzutreiben,
nun
kam
er
ganz
von
selbst.
Er
wurde
besser
im
Ausweichen,
etwas
schneller
im
Rennen
und
zielte
ausgesprochen
gut
mit
der
schwarzen
Magie.
Nur
seine
unfreundliche
Art
und
das
eigentlich
zu
reife
Verhalten
von
ihm,
bereiteten
Fusco
einige
Kopfschmerzen.
Hatte
er
irgendwas
falsch
gemacht!?
Er
hatte
immer
versucht
ihm
trotz
des
Lebens
in
der
Hölle
etwas
Freude
und
Spaß
zu
vermitteln.
Davon
war
jetzt
nicht
mehr
viel
zu
sehen.
„Lass
uns
eine
Pause
machen“,
unterbrach
Fusco
die
Übung,
in
der
Corvus
möglichst
schnell
nacheinander
schwarze
Magiekugeln
auf
einen
Felsen
werfen
sollte.
Corvus
murrte
und
machte
einfach
weiter:
„Warum? Ich bin noch nicht fertig.“
Ich
sollte
vielleicht
wirklich
eine
Pause
machen.
Fusco meint es gut.
Knurrend
hörte
Corvus
mit
der
Übung
auf
und
setzte
sich
mit
verschränkten
Armen
auf
den
Boden:
„Gut,
eine
Pause.“
Grinsend
kam
Fusco
zu
ihm
und
setzte
sich
ihm
gegenüber:
„Gibt
es
vielleicht
irgendwas
worüber
du
mit
mir
reden
willst?
Du
weißt,
ich
bin
immer
für
dich
da.
Egal,
was
passiert.“
Corvus‘
Blick
wurde
weich
und
er
ließ
die
Ohren
sinken:
„Ich
weiß
nicht,
ob
ich
das
schaffe.“
„Du
machst
das
sehr
gut“,
pflichtete
Fusco
ihm
lächelnd
bei,
„Mach
dich
nicht
verrückt.
Es
sind
fast
noch
6
Jahre.
Und
bei
deinem
ersten
Auftrag
bin
ich
dabei.
Kein
Grund
zur
Sorge.“
„Hm“,
machte
Corvus,
„Ich
weiß
nicht,
ob
ich
das
kann…
töten…“
„Beim
ersten
Mal
ist
es
immer
schwierig“,
erklärte
Fusco
ihm
locker,
„Aber
dann
stört
es
einen
immer
weniger.
Die
Leben
ziehen
an
einem
vorbei
und
werden
bedeutungslos.
Konzentriere
dich
lieber
auf
die
schönen
Dinge
im
Leben.
Fangen
spielen,
lachen,
mich
ärgern.“
Er
lachte
und
strich
über
Corvus‘
Kopf:
„Du
bist
schon
seltsam.
Mal
ganz
lieb
und
unsicher,
aber
dann
wieder
ernst
und
grob.“
Fragend
blickte
Corvus
ihn
an:
„Ist
das
so?“
Grinsend
sah
Fusco
ihn
an:
„Wir
haben
alle
unsere
Eigenarten
und
das
macht
uns
zu
etwas
Besonderem.“
Lächelnd
stand
Corvus
auf
und
umarmte
Fusco:
„Danke.
Ich
hab‘
dich
lieb.“
*
Alle mit Sternchen
gekennzeichneten Wörter/Sätze
beinhalten mehr Informationen.
Fahr mit der Maus darüber, um
diese zu erhalten.
gesprochen alt-gr. Apóllæn