Teil 5 - Amelus‘ Tochter
Die Prophezeiung des Lichts Die Prophezeiung des Lichts La Mare und Apollon
Kapitel 1 - Das Band der Brüder Es war ungewöhnlich ruhig im Haus, wenn Aposter* und Fusco* unterwegs waren. Eine Atmosphäre, welche Apollon* gleichermaßen genoss und Sorgen bereitete, dennoch war sie zu einem alltäglichen Ereignis geworden. Irgendwo waren die beiden gerade unterwegs, vermutlich auf einer Insel im Nirgendwo. Seufzend packte Apollon ein weiteres Buch auf den Stapel in der Bibliothek. Sovos* suchte Bücher über Hexerei heraus, um den südlichen Hexern damit einen Gefallen zu tun. Das Problem dabei war, dass sie eigentlich keine Hexer waren und man meinen sollte, dass das Volk der südlichen Hexer mehr davon verstand, als ein paar Magier. „Wozu genau brauchen wir eigentlich diese ganzen Bücher?“, fragte Apollon seinen Onkel, der gerade noch einmal das Regal durch ging. „Die südlichen Hexer haben ein recht ungewöhnliches Problem“, begann Sovos zu erklären, „Leider konnten sie bisher nichts Genaueres darüber herausfinden. Daher bitten sie uns um Hilfe. Es kann gut sein, dass in einem dieser vielen Bücher eine Lösung beschrieben ist.“ „Warum haben wir überhaupt so viele Bücher über die Hexerei? Damit können wir doch überhaupt nichts anfangen“, meinte Apollon und blickte seufzend auf den Stapel Bücher. „Das stimmt nur zum Teil. Es ist gut zu wissen mit was man es zu tun hat, wenn ein Fluch auftritt. Manches kann man sogar selbst wieder in Ordnung bringen ohne gleich einen Hexer aufsuchen zu müssen. Aber mit den südlichen Hexern haben wir ein Abkommen, wie du weißt. Daher wäre das nicht einmal das Problem“, erklärte ihm Sovos während er seinen Blick von den Regalen abwandte und sich einige Bücher von dem Stapel schnappte, „Bringen wir sie in mein Arbeitszimmer.“ „In Ordnung“, entgegnete Apollon und schnappte sich die restlichen Bücher des Stapels, „Bei der Menge an Büchern wird uns das sicherlich einiges an Zeit kosten.“ Die Bibliothek der weißen Magier war wirklich riesig, beherbergte aber nur einen kleinen Teil der gesamten Bücher des Volkes. In jedem der Anwesen befand sich eine umfangreiche Bibliothek mit einigen Standardexemplaren, aber auch vielen Variationen sowie einigen Einzelstücken. So war jede Sammlung ein ganz besonders Stück des Hauses. Die Auswahl der Bücher erstreckte sich von Geschichte, über Weltkarten, Magie und Legenden, bis hin zu Märchen, Romanen und Gedichten. Die beiden verließen die Bibliothek und gingen mit den Büchern zu Sovos Arbeitszimmer. Dort stellten sie die Bücher auf dem Schreibtisch ab. Vorsorglich hatte Sovos diesen bereits leer geräumt, denn hier häuften sich oft die Papiere von Berichten, Briefen und allerlei anderer Anfragen. Der Schreibtisch selbst war aus hellem Holz gefertigt und so ausgerichtet, dass man sofort sehen konnte, wer den Raum betrat. Während Sovos sich hinter den Schreibtisch setzte und das erste Buch zur Hand nahm, schweiften Apollons Gedanken zu seinem Vater. Sie waren dieses Mal wirklich lange unterwegs. Die Stille machte ihm mehr und mehr Sorgen. Den Gedanken abschüttelnd, griff Apollon ebenfalls zu einem Buch und setzte sich an den runden Tisch, der im Zimmer stand: „Nach was suchen wir genau?“ „Nach einem Fluch, der nachts jemanden in einen Baum verwandelt“, antwortete Sovos ohne von dem Buch auf zusehen. Wenn Apollon es schon seltsam fand nach einem Fluch zu suchen, obwohl er kein Hexer war, dann das man durch diesen in einen Baum verwandelt wurde noch mehr: „Nicht im ernst?“ „Habe ich hier so stehen“, bestätigte Sovos ohne auch nur einmal den Blick zu heben. Von so etwas hatte Apollon noch nie gehört, aber er hatte auch noch nicht sonderlich viel mit den Hexern zu tun gehabt. Das einzige Zusammentreffen mit den südlichen Hexern war im letzten Jahr gewesen. Ein oranger Luchs mit grünen Augen in einer Weste gekleidet oder viel mehr in einem schwarzen Mantel ohne Ärmel, hatte ihnen einen Besuch abgestattet. Es handelte sich dabei um den Herrscher der südlichen Hexer. Trotz seines relativ kurzem Aufenthalts von etwa drei Stunden, hatte Fusco es geschafft einen bleibenden Eindruck zu erwecken und das nicht etwa im positiven Sinne. Der Herrscher hatte sicherlich ganze viel Mal gefragt, ob sie Fusco als Haustier hielten oder er der persönliche Narr wäre. Apollon war von Anfang an dagegen gewesen, dass Fusco bei diesem Zusammentreffen dabei wäre, jedoch hatte die Bedenken anscheinend niemand außer ihm. Hexer faszinierten Fusco einfach. Wenn er einen traf, dann musste er ihn unbedingt fragen, was dieser alles konnte und das waren nicht die normalen Dinge, wie Umweltbeeinflussung, Erschaffung von Lebewesen und die Fluchbeschwörung. Fusco fragte danach, ob er Tauben zum Stepptanzen bringen könnte und Schmetterlinge zum Singen. Kein Wunder, dass der Herrscher bei solchen Fragen so dachte. Allerdings war Apollons Mutter der festen Überzeugung gewesen, dass es zur Auflockerung des Gespräches beigetragen hätte. Indessen blätterte Sovos fleißig in dem ersten Buch herum, um einen passenden Fluch und dessen Auflösung zu finden. Apollon seufzte, kaum dass er die erste Seite aufgeschlagen hatte. Gedanklich war er bei seinem Vater, der ihm von Jahr zu Jahr mehr Sorgen machte: „Ob mein Vater inzwischen zurückgekommen ist?“ „Nein, das denke ich nicht. Dann hätte man uns Bescheid gegeben“, erklärte Sovos, „Die Insel, zu der er wollte, ist reichlich groß. Das dauert seine Zeit. Es ist im sicher nichts passiert. Fusco ist doch bei ihm.“ „Mh“, kam nur von Apollon. Er wusste nicht, ob ihn das beruhigte. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass Fusco einen oft nur noch mehr Schwierigkeiten bereitete, als man ohnehin schon hatte. Dennoch konnte man sich auf ihn verlassen, wenn es darauf ankam. Ein Klopfen war an der Tür zu hören. „Herein“, entgegnete Sovos und blickte nun doch auf, um den hereinkommenden zu empfangen. Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und die Tür öffnete sich. Aposter war zurückgekehrt und trat ins Zimmer: „Hey ihr beiden. Ich habe schon gehört, dass ihr beschäftigt seid. Wie läuft’s?“ Apollon murrte, war aber dennoch erleichtert, dass seinem Vater nichts passiert war: „Wir sind noch nicht lange dabei, aber da du so fragst, hast du wohl deinen Bruder nicht gefunden.“ „Leider nein“, gab Aposter zu und setzte sich zu Apollon an den Tisch, „einen Diener haben wir zwar mal wiedergefunden, aber das war nicht einmal ein Wolf. Auch sonst gab es keine schwarzen Magier dort.“ „Nur nicht aufgeben“, ermutigte Sovos ihn und klappte das Buch zu. Sogleich nahm er sich das nächste vor, um darin nach dem passenden Fluch zu suchen. Apollon sah seinen Vater ernst an: „Mal ganz ehrlich, Vater. Wie alt müsste Amelus jetzt sein? 40? Richtig?“ Aposter nickte und Apollon setzte sogleich fort: „Stellen wir uns einmal vor, dass du ihn findest. Einen Diener, einen schwarzen Wolf, der nichts über seine Familie weiß, auf einer Insel lebt, welche von schwarzen Magiern bewohnt wird. Dann kommst du und erzählst ihm, du seist sein älterer Bruder und hättest ihn über all die Zeit gesucht. Er fragt dich natürlich, wie du dir da so sicher sein kannst und du erzählst ihm vom Teufel und dem Pakt. Mal ihm ernst… wer glaubt heute noch an den Teufel?“ „Ich weiß, die Chance ist gering. Doch selbst wenn er es mir dann nicht glauben sollte, habe ich ihn gefunden und kann mich davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Solange ich das nicht weiß, werde ich weiter suchen“, erklärte Aposter ihm entschlossen. Ein Seufzen kam von Apollon: „Ich glaube, du hast noch immer nicht erkannt, dass du inzwischen 52 Jahre alt bist und nicht knapp über 30. Viele dieser Diener auf die du stößt, sind unsterblich und altern nicht… Ich möchte meinen Vater nicht wieder verlieren.“ Sovos mischte sich ein: „Willst du damit sagen, dass Aposter zu alt wird zum Kämpfen?“ Aposter lachte leicht darüber: „Komm doch einfach das nächste Mal mit, Apollon. Du wirst sehen, dass ich trotz meiner Suche vorsichtig bin. Außerdem ist mein Körper zwar älter, als meine Seele, was aber nicht bedeutet, dass ich die Gefahr nicht einschätzen kann. Seit über vier Jahren weile ich schon wieder unter den Lebenden. Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht mehr der Jüngste bin.“ Gerade wollte Apollon etwas darauf erwidern, als Sovos sich Zettel und Stift zu Hand nahm. „Ich habe es gefunden“, verkündete er und schrieb dann die Informationen über den Fluch aus dem Buch heraus. „Dann können wir ja gehen“, stellte Apollon erleichtert fest und verließ mit seinem Vater das Arbeitszimmer. Aposter verabschiedete sich mit einem Kuss von Avisa* : „Es wird dieses Mal sicher nicht so lange dauern. Die Insel ist ziemlich klein.“ „Pass gut auf unseren Sohn auf“, gab sie lächelnd zurück, während Aposter sich schon von ihr löste. Sie hatten gerade erst gefrühstückt, doch Aposter hatte es wie immer sehr eilig. Es war die letzte Insel auf der Weltkarte, die er noch nicht besucht hatte. Wenn sein Bruder dort nicht sein würde, wer wüsste, wo sonst. Fusco war schon voraus gestürmt, wobei er sich den letzten Keks von seinem überaus süßen Frühstück in den Mund schob. Draußen unterhielt er sich mit den beiden Wachen am Tor vor der Umzäunung des Grundstückes. Kopfschüttelnd blickte Apollon zu seinem Vater: „Ich denke, ich passe eher auf dich und Fusco auf. Es ist mir ein Rätsel, warum ihr immer so lange unterwegs seid.“ Leicht lachend ging Aposter mit ihm durch den Flur nach draußen: „Das wirst du schon noch sehen und ich denke, es wird dich nicht überraschen.“ Draußen begrüßten sie die beiden Wachen, wie es üblich war: „Guten Morgen Aposter, Prinz Apollon.“ Es folgte von beiden jeweils ein anerkennendes Nicken. Apollon und Aposter erwiderten diese Geste: „Guten Morgen.“ Tatsächlich hatte Aposter es erst im letzten Jahr geschafft, den Wachen das Wort Hoheit abzugewöhnen. Sehr bald wäre er den Titel nun sowieso los, wenn Apollon der neue Herrscher werden würde, vermutlich mit Venusta als Herrscherin an seiner Seite. Kaum hatten sie das unsichtbare Schutzschild hinter sich gelassen, welches das Grundstück umgab, verschwand Aposter zusammen mit Fusco und Apollon in schwarzem Rauch. Als sie aus selbigen wieder in einer Stadt auftauchten, musste Apollon einen Moment daran denken, wie er früher immer in den Gassen auftauchte, um auf Dienerjagd zu gehen im Namen des Teufels. Er war froh, dass sie nur in dieser Seitenstraße auftauchten, um die Passanten nicht zu verschrecken. Die Stadt war, wie die meisten Städte aufgebaut: Viele Wohnhäuser, Supermärkte und Modegeschäfte. Auch die Bewohner schienen ganz gewöhnliche Leute zu sein, die ihrem normalen Alltagsleben nachgingen. Die drei betraten die Hauptstraße und sahen sich etwas um. „Spürst du irgendetwas?“ wollte Apollon von seinem Vater wissen. „Nein“, entgegnete Aposter, „es ist kein Diener in der Nähe. Lasst uns etwas außerhalb der Stadt suchen.“ Fusco schaute sich begeistert die Schaufenster der Läden an und immer wieder musste man ihn von einem dieser weg zerren. „Könntest du das endlich mal lassen?“ ermahnte ihn Apollon. Fusco lachte: „Wieso denn? Wenn wir schon hier sind, kann man das auch ruhig mal ausnutzen.“ Langsam wurde Apollon klar, warum es immer so lange dauerte bis sein Vater zurück kam. Es lag einfach an Fusco und seiner Vorliebe für alles. Als sie endlich die Stadt verließen und dem Trampelpfad in Richtung Strand folgten, spürte Aposter die Anwesenheit eines Dieners: „Hier ist einer. Gar nicht weit. Folgt mir.“ Apollon murrte leicht: „Das ist er doch eh wieder nicht.“ „Wer weiß“, gab Fusco grinsend von sich, doch Apollon hatte Recht. Der Diener war kein Wolf, sondern ein schwarzer Hase. Fusco machte das gar nichts und er ging auf ihn zu: „Hey!“ Der Hase sah grimmig zu Fusco: „Was willst du, Dämon?“ „Nicht so unfreundlich“, antwortete Fusco, „arbeitest du noch für den Teufel?“ Seit dem der Körper des Teufels einmal vernichtet worden war, waren viele Diener nicht zurückgekehrt und nun auf der Flucht. Sicherlich würde der Teufel sie nie alle beseitigen können, was auch bedeutete, dass eine Menge Unsterbliche umher wanderten und mit der Zeit oft den Standort wechseln mussten, damit nicht auffiel, dass sie nicht alterten. Sicherlich hatten diese sich ihre Unsterblichkeit auch anders vorgestellt. „Ich arbeite noch für den Teufel und werde es auch weiterhin tun“, antwortete der Diener mit einem drohenden Unterton. „Wenn das so ist…“, begann Fusco und ließ die Schuhe des Dieners in schwarzen Flammen aufgehen. Dieser schrie auf: „Verdammt…“ Ehe er auch nur daran denken konnte seinen Satz zu beenden, rannte er so schnell ihn seine Füße tragen konnten hinunter zum Meer in das kühlende Wasser. Fusco lachte laut, während der Diener davonrannte. Zumindest einer hatte seinen Spaß. Aposter war jedoch enttäuscht. Sie hatten fast die ganze Insel abgesucht und bis hinunter zum Strand konnte er keinen Diener spüren. Er ging los, um noch das letzte Stück abzusuchen, aber viel Hoffnung hatte er nicht mehr: „Vielleicht ist die Insel einfach nicht verzeichnet oder die schwarzen Magier leben dort schon längst nicht mehr, sondern sind umgesiedelt und er dann natürlich auch. Aber wo sollte ich dann anfangen zu suchen?“ Apollon überlegte etwas zu sagen, irgendetwas zur Aufmunterung, jedoch viel ihm nichts ein. Fusco schlenderte wie immer bester Laune hinterher: „Fang einfach irgendwo an. Wenn das Glück auf deiner Seite ist, wirst du ihn finden.“ „Wenn!“, betonte Apollon. Aposter äußerte sich dazu nicht weiter. In Gedanken war er bei seinem Bruder. Irgendwo musste er einfach sein. Er wollte nicht wahrhaben, dass dieser vielleicht lenkst tot war und jede Suche zwecklos. Wie vermutet fanden sie keinen weiteren Diener auf der Insel und so verschwanden sie von dort auch wieder. In Civitas tauchten sie in einiger Entfernung zum Anwesen auf, so wie sie es immer taten. Auch hier handelte es sich um eine Nebenstraße, die in der Regel keine Aufmerksamkeit auf sich zog. Aposter ging voraus, immer noch in Gedanken darüber, was er nun als nächstes tun sollte, ehe er plötzlich stoppte: „Ein Diener ist hier ganz in der Nähe.“ Apollon sah sich sofort alarmiert um: „Wo genau?“ Auch Aposter drehte sich und sah nach oben. Seinem Blick folgend, entdeckte auch Apollon den Diener, dort auf dem Dach saß ein schwarzer Wolf, der breit grinste. Allerdings viel zu jung, als das er in Frage käme. Apollon erkannte ihn sogar, allerdings hielt sich seine Freude in Grenzen: „Das ist Lessus. Mit dem hatte ich schon einmal das Vergnügen.“ „Ganz recht, Corvus. Du lässt es dir ja inzwischen gut gehen, aber wir haben noch eine alte Rechnung offen. Ich und noch ein paar andere“, erklärte er weiterhin grinsend und lachte dann auf. „Was willst du?“ wollte Apollon nun wissen. Lessus grinste wieder breit, was Apollon gar nicht gefiel. Er kannte Lessus zu gut und wusste, dass dieser sicherlich irgendwas vorhatte. „Stell dir vor, Corvus. Ich und meine Mitstreiter fliehen vor dem Teufel und wollen uns an dir rächen. Wie viele wir sind, verrate ich dir mal nicht. Das würde nur die Überraschung verderben. Nun kam doch tatsächlich ein kleines Wolfsmädchen zu mir und fragte mich, ob ich für den Teufel arbeitete und schwarze Magie beherrsche. Wahrheitsgemäß antwortete ich mit einem ‚Ja’. Und dann kommt sie mit dem Namen Aposter daher. Sie hat mir die Worte praktisch in den Mund gelegt, dass ich Aposters Sohn, ihr Cousin wäre. Kleine Kinder sind so einfach zu täuschen, jedenfalls freute sie sich riesig. Dummer Weise bin ich schon über 300 Jahre alt, was man mir zum Glück nicht ansieht“, begann Lessus munter zu erzählen, als hätten sie einen netten kleinen Smalltalk zusammen. Apollon wurde langsam ungeduldig und knurrte: „Was willst du mir damit sagen? Das du meine Cousine hast? Das kannst du dir auch ausgedacht haben.“ Aposter sah nun besorgt zu Lessus: „Was habt ihr mit dem Mädchen gemacht?“ „Sie lebt“, antwortete Lessus überlegen, „Wer weiß wie lange. Oh nicht das ich scharf drauf wäre ein kleines Mädchen zu töten, aber das kommt jetzt ein bisschen auf Corvus an.“ Apollon ballte die Fäuste, wütend sah er zu Lessus: „Was willst du?“ Nicht einmal Fusco konnte über die Situation lachen und sah zur Abwechslung mal ernst drein. Lessus war jedoch immer noch sehr amüsiert und grinste verschlagen: „Am liebsten würden wir dich töten, jedoch haben wir es uns anders überlegt. Du kannst uns von großem Nutzen sein. Daher wollen wir dich als unseren Gefangenen. Dafür lassen wir das Mädchen frei.“ „Woher sollen wir wissen, dass du dir das nicht einfach nur ausgedacht hast?“ hackte Apollon erneut nach. Auch Aposter fand das diese Frage geklärt werden musste, inzwischen hatte sich seine Suche sicherlich rum gesprochen. Genauso sehr wusste er aber, dass sie nicht das Risiko eingehen konnten, dass ihr etwas passierte. Dennoch konnten sie auch nicht riskieren, dass Apollon sich opferte. Sie würden es heraus zögern müssen, um mehr herausfinden zu können. Wenn sie tatsächlich Amelus’ Tochter war und Lessus sich das nicht alles ausdachte, dann würde ihr Vater sie doch sicherlich auch vermissen. Würden sie so auf ihn treffen? Und wenn nicht, würde das Mädchen ihnen sicherlich sagen können, wo ihr Vater sich aufhielt. Lessus stand nun auf: „Ihr wisst es nicht, aber ich mache euch einen Vorschlag. Ihr könnt euch das bis morgen überlegen bzw. Corvus kann sich das bis morgen überlegen. Dann komme ich wieder und bringe ein Foto mit. Dann könnt ihr sie mal anschauen.“ Er lachte und verschwand dann in schwarzem Rauch. Fusco sah nachdenklich drein: „Möglich wäre es, jedoch woher soll sie von ihrem Cousin wissen? Amelus verschwand als Baby. Selbst wenn er etwas über seine Familie weiß, dann nur, dass er einen Bruder hatte.“ „Du denkst ja wirklich mal nach, Fusco“, staunte Apollon. Aposter war sich jedoch unsicher. Was wäre, wenn das Mädchen tatsächlich Amelus’ Tochter wäre. Konnten sie das Risiko eingehen und selbst wenn nicht. Wäre das Mädchen wirklich in Gefahr konnten sie doch nicht einfach nichts tun. „Vater?“ fragte Apollon. Aposter sah noch immer nachdenklich zu Apollon: „Vielleicht braucht das Mädchen wirklich Hilfe. Ich finde, wir sollten mehr darüber herausfinden. Wenn wir Lessus an der langen Leine halten, wird er nicht gleich abspringen.“ Apollon seufzte und gab sich geschlagen: „Na schön. Du hast ja Recht. Wir können ja nicht einfach nichts tun. Mum und Sovos werden uns sicher auch helfen.“ Fusco grinste: „Dann wird das ja vielleicht richtig spannend. Ein wenig Aktion hatten wir schon länger nicht mehr.“ Apollon schüttelte ungläubig den Kopf: „Deine Denkweise möchte ich mal verstehen.“ Fusco lachte laut. „Dieser Lessus behauptete also, dass er Apollons Cousine gefangen genommen hätte und im Austausch für sie, will er Apollon?“ fasste Sovos noch einmal zusammen, nachdem Aposter ihm von dem Zusammentreffen mit Lessus berichtet hatte. „Ja, genau so ist es“, bestätigte Aposter, „aber es ist gar nicht wichtig, ob das nun stimmt. Ein Mädchen könnte tatsächlich in Gefahr sein.“ Sovos wirkte nachdenklich. Fusco grinste: „Sie kann es gar nicht sein. Woher hätte Amelus wissen sollen, dass er noch einen Neffen hat und warum sucht sie ausgerechnet nach Apollon und nicht nach Aposter?“ Avisa hatte jedoch ihre Bedenken: „Ich an Amelus‘ Stelle hätte Nachforschungen angestellt. Jeder will doch wissen, woher er kommt. Wenn er dabei tatsächlich auf die Diener des Teufels gestoßen ist und erfahren hat, dass Aposter tot ist, er aber noch einen Sohn hat, dann sucht er natürlich auch nach diesem.“ „Möglich“, fügte Sovos hinzu, „aber er sagte nichts von Amelus bzw. über die Eltern des Mädchens. Das könnte bedeuten, dass sie einfach nur alleine unterwegs war, aber auch, dass ihre Eltern vielleicht schon längst…“ Aposter wollte das nicht hören und ging aus dem Zimmer. All die Jahre hatte er nach seinem Bruder gesucht und nun sollte er in Betracht ziehen, dass er vielleicht längst tot war. Daran hatte er nie denken wollen, obwohl er natürlich wusste, dass es möglich wäre. Er ging in das Zimmer, das Sovos und Avisa einst für Amelus eingerichtet hatten, falls er je hierher finden würde oder Aposter ihn gefunden hätte. Es war nicht viel anders eingerichtet, als die anderen Zimmer. Ein weicher Teppich, ein breites Bett, ein Schreibtisch und ein Stuhl davor sowie ein kleiner Nachttisch. Auf dem Schreibtisch stand ein Foto. Aposter selbst hatte es dort hingestellt. Seufzend setzte er sich vor den Schreibtisch und griff nach dem Foto. Es war das einzige Bild, das ihm geblieben war. Dort waren sein Vater Caligare, seine Mutter Creatrix, Amelus in ihren Armen und er selbst darauf zu sehen. Damals war er gerade einmal 12 Jahre alt gewesen und sein Bruder erst wenige Tage alt. Mit zwei Fingern strich er über den kleinen Amelus: „Sollte mir wirklich nur ein halbes Jahr mit dir vergönnt gewesen sein!? Das darf nicht sein. Ich habe eine zweite Chance bekommen, warum bekomme ich nicht auch meinen kleinen Bruder zurück!?“ Es schmerzte daran zu denken und er schloss einen Moment die Augen, ehe er sie wieder öffnete: „Vater, du riesengroßer Idiot! Was hast du nur getan?“ Aposter erinnerte sich ungern an diesen Tag und doch war es wie eine tiefe Wunde, die nie zu heilen schien. Hinter dem Foto zog Aposter etwas hervor. Es war ein Brief, den er für seinen Bruder verfasst hatte, falls er selbst nicht mehr da sein könnte, um mit ihm zu sprechen.

*

Alle mit Sternchen gekennzeichneten Wörter/Sätze beinhalten mehr Informationen. Fahr mit der Maus darüber, um diese zu erhalten.
Mein lieber Bruder, sicherlich kannst du dich nicht mehr an mich erinnern, aber ich mich sehr gut an dich. Ich habe dich immer geliebt und dich all die Jahre gesucht, jedoch konnte ich dich nicht finden. Wenn du das hier liest, bin ich bereits tot. Ich wünschte, es wäre anders gekommen. Auf dem Foto ist übrigens unsere Familie zu sehen. Das kleine Baby dort, das bist du. Unsere Mutter hält dich im Arm, sie hieß Creatrix. Sie war eine sehr starke Frau und schien niemals unglücklich zu sein, obwohl sie uns nur sehr selten sah. Links daneben steht unser Vater Caligare. Er war ein wenig verrückt und liebte Geister über alles, jedoch nicht mehr als seine Familie. Der junge Wolf vor ihm, das bin ich mit 12 Jahren. Wir haben einen ganz schön großen Altersunterschied, wie du merkst. Das machte mir aber rein gar nichts. Du warst der größte Schatz, den ich hatte. Ich will dir erzählen, was damals geschah. Unser Vater Caligare war nach deiner Geburt nicht mehr der Gleiche. Er war schon vorher seltsam und ging ständig in Tränen auf, wenn ich Verletzungen hatte, aber ab da an war er kaum noch anzutreffen. Die meiste Zeit war ich mit dir allein in der Hölle. Eigentlich kein Ort für ein Baby, aber so sind wir alle aufgewachsen. Auch Vater und wohl jeder unserer Vorfahren. Ein halbes Jahr ging das so. Ich kümmerte mich um dich, sorgte dafür, dass es dir gut ging und sang dir abends vor. Kein Dämon oder Diener durfte dir zu nahe kommen. Ich ließ sie nicht ins Zimmer, auch wenn ich dafür einiges einstecken musste. Fusco, ein guter Freund von mir, bekam dich auch nur sehr selten zu Gesicht. Ich war einfach vorsichtig. Dann kam unser Vater zu mir und erzählte mir von seinem Plan dich fort zubringen und das ich stark sein müsste. Er wollte dich auf eine Insel bringen, wo auch schwarze Magier lebten. Es wäre schließlich möglich, dass du auch über schwarze Magie verfügen würdest. Unsere Mutter war eine Nichtmagierin und unser Vater ein schwarzer Magier. Auch ich verfüge über schwarze Magie. Wie das bei dir ist, weiß ich nicht. Die Nacht nachdem unser Vater mich eingeweiht hatte, verschwand er mit dir. Am Tag danach wurde er von einigem Dienern geschnappt und getötet, doch von dir keine Spur. Sie suchten bei unserer Mutter, aber auch dort warst du nicht. Sie wurde getötet. Ich war von da an allein. Naja, ich hatte noch Fusco. Seit diesem Tag habe ich dich gesucht und doch konnte ich dich nicht finden. Tut mir Leid.  Vielleicht sehen wir uns irgendwann in einer besseren Welt wieder. Dein dich liebender Bruder, Aposter

Aposter

faltete

den

Brief

wieder

zusammen,

nachdem

er

ihn

erneut

gelesen

hatte.

Es

gab

zwar

noch

eine

zweite

Seite

auf

welcher

das

Schlaflied

stand,

jedoch

wollte

er

das

nicht

auch

noch

lesen.

Sein

Herz

schmerzte

schon

genug.

Für

ihn

stand

eines

fest,

wenn

das

Mädchen

tatsächlich

Amelus’

Tochter

wäre,

würde

er

sich

um

sie

kümmern,

wenn

ihr

Vater

verschieden

sein

sollte.

Er

wollte

die

Hoffnung

noch

nicht

ganz

aufgeben.

Vielleicht

war

sie

nur

zufällig

allein

unter

-

wegs

gewesen

und

es

konnte

auch

immer

noch

sein,

dass

sie

gar

nicht

Amelus’

Tochter

war.

Aposter

atmete

tief

durch

und

steckte

den

Brief

wieder

hinter

das

Foto.

Ob

er

all

das,

was

auf diesem Stück Papier stand, jemals seinem Bruder sagen würde!?

La Mare und Apollon
Copyright 2009 - 2024 Karasu no shugo tenshi Die Bilder, Fotos und Grafiken auf dieser Website sind urheberrechtlich geschützt. Die Bildrechte liegen bei den folgenden Künstlern und Unternehmen: Angelfeather13 MAGIX Software GmbH Jugendschutzprogramm.de Homepage von Luna42 - Über uns - Kontakt - Comissions - Links us - Impressum & Datenschutz
Die Prophezeiung des Lichts - Teil 5 - Amelus‘ Tochter Kapitel 1 - Das Band der Brüder Es war ungewöhnlich ruhig im Haus, wenn Aposter* und Fusco* unterwegs waren. Eine Atmosphäre, welche Apollon* gleichermaßen genoss und Sorgen bereitete, dennoch war sie zu einem alltäglichen Ereignis geworden. Irgendwo waren die beiden gerade unterwegs, vermutlich auf einer Insel im Nirgendwo. Seufzend packte Apollon ein weiteres Buch auf den Stapel in der Bibliothek. Sovos* suchte Bücher über Hexerei heraus, um den südlichen Hexern damit einen Gefallen zu tun. Das Problem dabei war, dass sie eigentlich keine Hexer waren und man meinen sollte, dass das Volk der südlichen Hexer mehr davon verstand, als ein paar Magier. „Wozu genau brauchen wir eigentlich diese ganzen Bücher?“, fragte Apollon seinen Onkel, der gerade noch einmal das Regal durch ging. „Die südlichen Hexer haben ein recht ungewöhnliches Problem“, begann Sovos zu erklären, „Leider konnten sie bisher nichts Genaueres darüber herausfinden. Daher bitten sie uns um Hilfe. Es kann gut sein, dass in einem dieser vielen Bücher eine Lösung beschrieben ist.“ „Warum haben wir überhaupt so viele Bücher über die Hexerei? Damit können wir doch überhaupt nichts anfangen“, meinte Apollon und blickte seufzend auf den Stapel Bücher. „Das stimmt nur zum Teil. Es ist gut zu wissen mit was man es zu tun hat, wenn ein Fluch auftritt. Manches kann man sogar selbst wieder in Ordnung bringen ohne gleich einen Hexer aufsuchen zu müssen. Aber mit den südlichen Hexern haben wir ein Abkommen, wie du weißt. Daher wäre das nicht einmal das Problem“, erklärte ihm Sovos während er seinen Blick von den Regalen abwandte und sich einige Bücher von dem Stapel schnappte, „Bringen wir sie in mein Arbeitszimmer.“ „In Ordnung“, entgegnete Apollon und schnappte sich die restlichen Bücher des Stapels, „Bei der Menge an Büchern wird uns das sicherlich einiges an Zeit kosten.“ Die Bibliothek der weißen Magier war wirklich riesig, beherbergte aber nur einen kleinen Teil der gesamten Bücher des Volkes. In jedem der Anwesen befand sich eine umfangreiche Bibliothek mit einigen Standardexemplaren, aber auch vielen Variationen sowie einigen Einzelstücken. So war jede Sammlung ein ganz besonders Stück des Hauses. Die Auswahl der Bücher erstreckte sich von Geschichte, über Weltkarten, Magie und Legenden, bis hin zu Märchen, Romanen und Gedichten. Die beiden verließen die Bibliothek und gingen mit den Büchern zu Sovos Arbeitszimmer. Dort stellten sie die Bücher auf dem Schreibtisch ab. Vorsorglich hatte Sovos diesen bereits leer geräumt, denn hier häuften sich oft die Papiere von Berichten, Briefen und allerlei anderer Anfragen. Der Schreibtisch selbst war aus hellem Holz gefertigt und so ausgerichtet, dass man sofort sehen konnte, wer den Raum betrat. Während Sovos sich hinter den Schreibtisch setzte und das erste Buch zur Hand nahm, schweiften Apollons Gedanken zu seinem Vater. Sie waren dieses Mal wirklich lange unterwegs. Die Stille machte ihm mehr und mehr Sorgen. Den Gedanken abschüttelnd, griff Apollon ebenfalls zu einem Buch und setzte sich an den runden Tisch, der im Zimmer stand: „Nach was suchen wir genau?“ „Nach einem Fluch, der nachts jemanden in einen Baum verwandelt“, antwortete Sovos ohne von dem Buch auf zusehen. Wenn Apollon es schon seltsam fand nach einem Fluch zu suchen, obwohl er kein Hexer war, dann das man durch diesen in einen Baum verwandelt wurde noch mehr: „Nicht im ernst?“ „Habe ich hier so stehen“, bestätigte Sovos ohne auch nur einmal den Blick zu heben. Von so etwas hatte Apollon noch nie gehört, aber er hatte auch noch nicht sonderlich viel mit den Hexern zu tun gehabt. Das einzige Zusammentreffen mit den südlichen Hexern war im letzten Jahr gewesen. Ein oranger Luchs mit grünen Augen in einer Weste gekleidet oder viel mehr in einem schwarzen Mantel ohne Ärmel, hatte ihnen einen Besuch abgestattet. Es handelte sich dabei um den Herrscher der südlichen Hexer. Trotz seines relativ kurzem Aufenthalts von etwa drei Stunden, hatte Fusco es geschafft einen bleibenden Eindruck zu erwecken und das nicht etwa im positiven Sinne. Der Herrscher hatte sicherlich ganze viel Mal gefragt, ob sie Fusco als Haustier hielten oder er der persönliche Narr wäre. Apollon war von Anfang an dagegen gewesen, dass Fusco bei diesem Zusammentreffen dabei wäre, jedoch hatte die Bedenken anscheinend niemand außer ihm. Hexer faszinierten Fusco einfach. Wenn er einen traf, dann musste er ihn unbedingt fragen, was dieser alles konnte und das waren nicht die normalen Dinge, wie Umweltbeeinflussung, Erschaffung von Lebewesen und die Fluchbeschwörung. Fusco fragte danach, ob er Tauben zum Stepptanzen bringen könnte und Schmetterlinge zum Singen. Kein Wunder, dass der Herrscher bei solchen Fragen so dachte. Allerdings war Apollons Mutter der festen Überzeugung gewesen, dass es zur Auflockerung des Gespräches beigetragen hätte. Indessen blätterte Sovos fleißig in dem ersten Buch herum, um einen passenden Fluch und dessen Auflösung zu finden. Apollon seufzte, kaum dass er die erste Seite aufgeschlagen hatte. Gedanklich war er bei seinem Vater, der ihm von Jahr zu Jahr mehr Sorgen machte: „Ob mein Vater inzwischen zurückgekommen ist?“ „Nein, das denke ich nicht. Dann hätte man uns Bescheid gegeben“, erklärte Sovos, „Die Insel, zu der er wollte, ist reichlich groß. Das dauert seine Zeit. Es ist im sicher nichts passiert. Fusco ist doch bei ihm.“ „Mh“, kam nur von Apollon. Er wusste nicht, ob ihn das beruhigte. Aus eigener Erfahrung wusste er, dass Fusco einen oft nur noch mehr Schwierigkeiten bereitete, als man ohnehin schon hatte. Dennoch konnte man sich auf ihn verlassen, wenn es darauf ankam. Ein Klopfen war an der Tür zu hören. „Herein“, entgegnete Sovos und blickte nun doch auf, um den hereinkommenden zu empfangen. Die Türklinke wurde nach unten gedrückt und die Tür öffnete sich. Aposter war zurückgekehrt und trat ins Zimmer: „Hey ihr beiden. Ich habe schon gehört, dass ihr beschäftigt seid. Wie läuft’s?“ Apollon murrte, war aber dennoch erleichtert, dass seinem Vater nichts passiert war: „Wir sind noch nicht lange dabei, aber da du so fragst, hast du wohl deinen Bruder nicht gefunden.“ „Leider nein“, gab Aposter zu und setzte sich zu Apollon an den Tisch, „einen Diener haben wir zwar mal wiedergefunden, aber das war nicht einmal ein Wolf. Auch sonst gab es keine schwarzen Magier dort.“ „Nur nicht aufgeben“, ermutigte Sovos ihn und klappte das Buch zu. Sogleich nahm er sich das nächste vor, um darin nach dem passenden Fluch zu suchen. Apollon sah seinen Vater ernst an: „Mal ganz ehrlich, Vater. Wie alt müsste Amelus jetzt sein? 40? Richtig?“ Aposter nickte und Apollon setzte sogleich fort: „Stellen wir uns einmal vor, dass du ihn findest. Einen Diener, einen schwarzen Wolf, der nichts über seine Familie weiß, auf einer Insel lebt, welche von schwarzen Magiern bewohnt wird. Dann kommst du und erzählst ihm, du seist sein älterer Bruder und hättest ihn über all die Zeit gesucht. Er fragt dich natürlich, wie du dir da so sicher sein kannst und du erzählst ihm vom Teufel und dem Pakt. Mal ihm ernst… wer glaubt heute noch an den Teufel?“ „Ich weiß, die Chance ist gering. Doch selbst wenn er es mir dann nicht glauben sollte, habe ich ihn gefunden und kann mich davon überzeugen, dass es ihm gut geht. Solange ich das nicht weiß, werde ich weiter suchen“, erklärte Aposter ihm entschlossen. Ein Seufzen kam von Apollon: „Ich glaube, du hast noch immer nicht erkannt, dass du inzwischen 52 Jahre alt bist und nicht knapp über 30. Viele dieser Diener auf die du stößt, sind unsterblich und altern nicht… Ich möchte meinen Vater nicht wieder verlieren.“ Sovos mischte sich ein: „Willst du damit sagen, dass Aposter zu alt wird zum Kämpfen?“ Aposter lachte leicht darüber: „Komm doch einfach das nächste Mal mit, Apollon. Du wirst sehen, dass ich trotz meiner Suche vorsichtig bin. Außerdem ist mein Körper zwar älter, als meine Seele, was aber nicht bedeutet, dass ich die Gefahr nicht einschätzen kann. Seit über vier Jahren weile ich schon wieder unter den Lebenden. Ich weiß sehr wohl, dass ich nicht mehr der Jüngste bin.“ Gerade wollte Apollon etwas darauf erwidern, als Sovos sich Zettel und Stift zu Hand nahm. „Ich habe es gefunden“, verkündete er und schrieb dann die Informationen über den Fluch aus dem Buch heraus. „Dann können wir ja gehen“, stellte Apollon erleichtert fest und verließ mit seinem Vater das Arbeitszimmer. Aposter verabschiedete sich mit einem Kuss von Avisa* : „Es wird dieses Mal sicher nicht so lange dauern. Die Insel ist ziemlich klein.“ „Pass gut auf unseren Sohn auf“, gab sie lächelnd zurück, während Aposter sich schon von ihr löste. Sie hatten gerade erst gefrühstückt, doch Aposter hatte es wie immer sehr eilig. Es war die letzte Insel auf der Weltkarte, die er noch nicht besucht hatte. Wenn sein Bruder dort nicht sein würde, wer wüsste, wo sonst. Fusco war schon voraus gestürmt, wobei er sich den letzten Keks von seinem überaus süßen Frühstück in den Mund schob. Draußen unterhielt er sich mit den beiden Wachen am Tor vor der Umzäunung des Grundstückes. Kopfschüttelnd blickte Apollon zu seinem Vater: „Ich denke, ich passe eher auf dich und Fusco auf. Es ist mir ein Rätsel, warum ihr immer so lange unterwegs seid.“ Leicht lachend ging Aposter mit ihm durch den Flur nach draußen: „Das wirst du schon noch sehen und ich denke, es wird dich nicht überraschen.“ Draußen begrüßten sie die beiden Wachen, wie es üblich war: „Guten Morgen Aposter, Prinz Apollon.“ Es folgte von beiden jeweils ein anerkennendes Nicken. Apollon und Aposter erwiderten diese Geste: „Guten Morgen.“ Tatsächlich hatte Aposter es erst im letzten Jahr geschafft, den Wachen das Wort Hoheit abzugewöhnen. Sehr bald wäre er den Titel nun sowieso los, wenn Apollon der neue Herrscher werden würde, vermutlich mit Venusta als Herrscherin an seiner Seite. Kaum hatten sie das unsichtbare Schutzschild hinter sich gelassen, welches das Grundstück umgab, verschwand Aposter zusammen mit Fusco und Apollon in schwarzem Rauch. Als sie aus selbigen wieder in einer Stadt auftauchten, musste Apollon einen Moment daran denken, wie er früher immer in den Gassen auftauchte, um auf Dienerjagd zu gehen im Namen des Teufels. Er war froh, dass sie nur in dieser Seitenstraße auftauchten, um die Passanten nicht zu verschrecken. Die Stadt war, wie die meisten Städte aufgebaut: Viele Wohnhäuser, Supermärkte und Modegeschäfte. Auch die Bewohner schienen ganz gewöhnliche Leute zu sein, die ihrem normalen Alltagsleben nachgingen. Die drei betraten die Hauptstraße und sahen sich etwas um. „Spürst du irgendetwas?“ wollte Apollon von seinem Vater wissen. „Nein“, entgegnete Aposter, „es ist kein Diener in der Nähe. Lasst uns etwas außerhalb der Stadt suchen.“ Fusco schaute sich begeistert die Schaufenster der Läden an und immer wieder musste man ihn von einem dieser weg zerren. „Könntest du das endlich mal lassen?“ ermahnte ihn Apollon. Fusco lachte: „Wieso denn? Wenn wir schon hier sind, kann man das auch ruhig mal ausnutzen.“ Langsam wurde Apollon klar, warum es immer so lange dauerte bis sein Vater zurück kam. Es lag einfach an Fusco und seiner Vorliebe für alles. Als sie endlich die Stadt verließen und dem Trampelpfad in Richtung Strand folgten, spürte Aposter die Anwesenheit eines Dieners: „Hier ist einer. Gar nicht weit. Folgt mir.“ Apollon murrte leicht: „Das ist er doch eh wieder nicht.“ „Wer weiß“, gab Fusco grinsend von sich, doch Apollon hatte Recht. Der Diener war kein Wolf, sondern ein schwarzer Hase. Fusco machte das gar nichts und er ging auf ihn zu: „Hey!“ Der Hase sah grimmig zu Fusco: „Was willst du, Dämon?“ „Nicht so unfreundlich“, antwortete Fusco, „arbeitest du noch für den Teufel?“ Seit dem der Körper des Teufels einmal vernichtet worden war, waren viele Diener nicht zurückgekehrt und nun auf der Flucht. Sicherlich würde der Teufel sie nie alle beseitigen können, was auch bedeutete, dass eine Menge Unsterbliche umher wanderten und mit der Zeit oft den Standort wechseln mussten, damit nicht auffiel, dass sie nicht alterten. Sicherlich hatten diese sich ihre Unsterblichkeit auch anders vorgestellt. „Ich arbeite noch für den Teufel und werde es auch weiterhin tun“, antwortete der Diener mit einem drohenden Unterton. „Wenn das so ist…“, begann Fusco und ließ die Schuhe des Dieners in schwarzen Flammen aufgehen. Dieser schrie auf: „Verdammt…“ Ehe er auch nur daran denken konnte seinen Satz zu beenden, rannte er so schnell ihn seine Füße tragen konnten hinunter zum Meer in das kühlende Wasser. Fusco lachte laut, während der Diener davonrannte. Zumindest einer hatte seinen Spaß. Aposter war jedoch enttäuscht. Sie hatten fast die ganze Insel abgesucht und bis hinunter zum Strand konnte er keinen Diener spüren. Er ging los, um noch das letzte Stück abzusuchen, aber viel Hoffnung hatte er nicht mehr: „Vielleicht ist die Insel einfach nicht verzeichnet oder die schwarzen Magier leben dort schon längst nicht mehr, sondern sind umgesiedelt und er dann natürlich auch. Aber wo sollte ich dann anfangen zu suchen?“ Apollon überlegte etwas zu sagen, irgendetwas zur Aufmunterung, jedoch viel ihm nichts ein. Fusco schlenderte wie immer bester Laune hinterher: „Fang einfach irgendwo an. Wenn das Glück auf deiner Seite ist, wirst du ihn finden.“ „Wenn!“, betonte Apollon. Aposter äußerte sich dazu nicht weiter. In Gedanken war er bei seinem Bruder. Irgendwo musste er einfach sein. Er wollte nicht wahrhaben, dass dieser vielleicht lenkst tot war und jede Suche zwecklos. Wie vermutet fanden sie keinen weiteren Diener auf der Insel und so verschwanden sie von dort auch wieder. In Civitas tauchten sie in einiger Entfernung zum Anwesen auf, so wie sie es immer taten. Auch hier handelte es sich um eine Nebenstraße, die in der Regel keine Aufmerksamkeit auf sich zog. Aposter ging voraus, immer noch in Gedanken darüber, was er nun als nächstes tun sollte, ehe er plötzlich stoppte: „Ein Diener ist hier ganz in der Nähe.“ Apollon sah sich sofort alarmiert um: „Wo genau?“ Auch Aposter drehte sich und sah nach oben. Seinem Blick folgend, entdeckte auch Apollon den Diener, dort auf dem Dach saß ein schwarzer Wolf, der breit grinste. Allerdings viel zu jung, als das er in Frage käme. Apollon erkannte ihn sogar, allerdings hielt sich seine Freude in Grenzen: „Das ist Lessus. Mit dem hatte ich schon einmal das Vergnügen.“ „Ganz recht, Corvus. Du lässt es dir ja inzwischen gut gehen, aber wir haben noch eine alte Rechnung offen. Ich und noch ein paar andere“, erklärte er weiterhin grinsend und lachte dann auf. „Was willst du?“ wollte Apollon nun wissen. Lessus grinste wieder breit, was Apollon gar nicht gefiel. Er kannte Lessus zu gut und wusste, dass dieser sicherlich irgendwas vorhatte. „Stell dir vor, Corvus. Ich und meine Mitstreiter fliehen vor dem Teufel und wollen uns an dir rächen. Wie viele wir sind, verrate ich dir mal nicht. Das würde nur die Überraschung verderben. Nun kam doch tatsächlich ein kleines Wolfsmädchen zu mir und fragte mich, ob ich für den Teufel arbeitete und schwarze Magie beherrsche. Wahrheitsgemäß antwortete ich mit einem ‚Ja’. Und dann kommt sie mit dem Namen Aposter daher. Sie hat mir die Worte praktisch in den Mund gelegt, dass ich Aposters Sohn, ihr Cousin wäre. Kleine Kinder sind so einfach zu täuschen, jedenfalls freute sie sich riesig. Dummer Weise bin ich schon über 300 Jahre alt, was man mir zum Glück nicht ansieht“, begann Lessus munter zu erzählen, als hätten sie einen netten kleinen Smalltalk zusammen. Apollon wurde langsam ungeduldig und knurrte: „Was willst du mir damit sagen? Das du meine Cousine hast? Das kannst du dir auch ausgedacht haben.“ Aposter sah nun besorgt zu Lessus: „Was habt ihr mit dem Mädchen gemacht?“ „Sie lebt“, antwortete Lessus überlegen, „Wer weiß wie lange. Oh nicht das ich scharf drauf wäre ein kleines Mädchen zu töten, aber das kommt jetzt ein bisschen auf Corvus an.“ Apollon ballte die Fäuste, wütend sah er zu Lessus: „Was willst du?“ Nicht einmal Fusco konnte über die Situation lachen und sah zur Abwechslung mal ernst drein. Lessus war jedoch immer noch sehr amüsiert und grinste verschlagen: „Am liebsten würden wir dich töten, jedoch haben wir es uns anders überlegt. Du kannst uns von großem Nutzen sein. Daher wollen wir dich als unseren Gefangenen. Dafür lassen wir das Mädchen frei.“ „Woher sollen wir wissen, dass du dir das nicht einfach nur ausgedacht hast?“ hackte Apollon erneut nach. Auch Aposter fand das diese Frage geklärt werden musste, inzwischen hatte sich seine Suche sicherlich rum gesprochen. Genauso sehr wusste er aber, dass sie nicht das Risiko eingehen konnten, dass ihr etwas passierte. Dennoch konnten sie auch nicht riskieren, dass Apollon sich opferte. Sie würden es heraus zögern müssen, um mehr herausfinden zu können. Wenn sie tatsächlich Amelus’ Tochter war und Lessus sich das nicht alles ausdachte, dann würde ihr Vater sie doch sicherlich auch vermissen. Würden sie so auf ihn treffen? Und wenn nicht, würde das Mädchen ihnen sicherlich sagen können, wo ihr Vater sich aufhielt. Lessus stand nun auf: „Ihr wisst es nicht, aber ich mache euch einen Vorschlag. Ihr könnt euch das bis morgen überlegen bzw. Corvus kann sich das bis morgen überlegen. Dann komme ich wieder und bringe ein Foto mit. Dann könnt ihr sie mal anschauen.“ Er lachte und verschwand dann in schwarzem Rauch. Fusco sah nachdenklich drein: „Möglich wäre es, jedoch woher soll sie von ihrem Cousin wissen? Amelus verschwand als Baby. Selbst wenn er etwas über seine Familie weiß, dann nur, dass er einen Bruder hatte.“ „Du denkst ja wirklich mal nach, Fusco“, staunte Apollon. Aposter war sich jedoch unsicher. Was wäre, wenn das Mädchen tatsächlich Amelus’ Tochter wäre. Konnten sie das Risiko eingehen und selbst wenn nicht. Wäre das Mädchen wirklich in Gefahr konnten sie doch nicht einfach nichts tun. „Vater?“ fragte Apollon. Aposter sah noch immer nachdenklich zu Apollon: „Vielleicht braucht das Mädchen wirklich Hilfe. Ich finde, wir sollten mehr darüber herausfinden. Wenn wir Lessus an der langen Leine halten, wird er nicht gleich abspringen.“ Apollon seufzte und gab sich geschlagen: „Na schön. Du hast ja Recht. Wir können ja nicht einfach nichts tun. Mum und Sovos werden uns sicher auch helfen.“ Fusco grinste: „Dann wird das ja vielleicht richtig spannend. Ein wenig Aktion hatten wir schon länger nicht mehr.“ Apollon schüttelte ungläubig den Kopf: „Deine Denkweise möchte ich mal verstehen.“ Fusco lachte laut. „Dieser Lessus behauptete also, dass er Apollons Cousine gefangen genommen hätte und im Austausch für sie, will er Apollon?“ fasste Sovos noch einmal zusammen, nachdem Aposter ihm von dem Zusammentreffen mit Lessus berichtet hatte. „Ja, genau so ist es“, bestätigte Aposter, „aber es ist gar nicht wichtig, ob das nun stimmt. Ein Mädchen könnte tatsächlich in Gefahr sein.“ Sovos wirkte nachdenklich. Fusco grinste: „Sie kann

*

Alle mit Sternchen gekennzeichneten Wörter/Sätze behinhalten mehr Informationen. Fahr mit der Maus darüber, um diese zu erhalten.
Mein lieber Bruder, sicherlich kannst du dich nicht mehr an mich erinnern, aber ich mich sehr gut an dich. Ich habe dich immer geliebt und dich all die Jahre gesucht, jedoch konnte ich dich nicht finden. Wenn du das hier liest, bin ich bereits tot. Ich wünschte, es wäre anders gekommen. Auf dem Foto ist übrigens unsere Familie zu sehen. Das kleine Baby dort, das bist du. Unsere Mutter hält dich im Arm, sie hieß Creatrix. Sie war eine sehr starke Frau und schien niemals unglücklich zu sein, obwohl sie uns nur sehr selten sah. Links daneben steht unser Vater Caligare. Er war ein wenig verrückt und liebte Geister über alles, jedoch nicht mehr als seine Familie. Der junge Wolf vor ihm, das bin ich mit 12 Jahren. Wir haben einen ganz schön großen Altersunterschied, wie du merkst. Das machte mir aber rein gar nichts. Du warst der größte Schatz, den ich hatte. Ich will dir erzählen, was damals geschah. Unser Vater Caligare war nach deiner Geburt nicht mehr der Gleiche. Er war schon vorher seltsam und ging ständig in Tränen auf, wenn ich Verletzungen hatte, aber ab da an war er kaum noch anzutreffen. Die meiste Zeit war ich mit dir allein in der Hölle. Eigentlich kein Ort für ein Baby, aber so sind wir alle aufgewachsen. Auch Vater und wohl jeder unserer Vorfahren. Ein halbes Jahr ging das so. Ich kümmerte mich um dich, sorgte dafür, dass es dir gut ging und sang dir abends vor. Kein Dämon oder Diener durfte dir zu nahekommen. Ich ließ sie nicht ins Zimmer, auch wenn ich dafür einiges einstecken musste. Fusco, ein guter Freund von mir, bekam dich auch nur sehr selten zu Gesicht. Ich war einfach vorsichtig. Dann kam unser Vater zu mir und erzählte mir von seinem Plan dich fortzubringen und das ich stark sein müsste. Er wollte dich auf eine Insel bringen, wo auch schwarze Magier lebten. Es wäre schließlich möglich, dass du auch über schwarze Magie verfügen würdest. Unsere Mutter war eine Nichtmagierin und unser Vater ein schwarzer Magier. Auch ich verfüge über schwarze Magie. Wie das bei dir ist, weiß ich nicht. Die Nacht nachdem unser Vater mich eingeweiht hatte, verschwand er mit dir. Am Tag danach wurde er von einigem Dienern geschnappt und getötet, doch von dir keine Spur. Sie suchten bei unserer Mutter, aber auch dort warst du nicht. Sie wurde getötet. Ich war von da an allein. Naja, ich hatte noch Fusco. Seit diesem Tag habe ich dich gesucht und doch konnte ich dich nicht finden. Tut mir leid.  Vielleicht sehen wir uns irgendwann in einer besseren Welt wieder. Dein dich liebender Bruder, Aposter

Aposter faltete den Brief wieder zusammen, nachdem er ihn erneut gelesen

hatte. Es gab zwar noch eine zweite Seite auf welcher das Schlaflied stand,

jedoch wollte er das nicht auch noch lesen. Sein Herz schmerzte

schon genug. Für ihn stand eines fest, wenn das Mädchen tatsäch-

lich Amelus’ Tochter wäre, würde er sich um sie kümmern, wenn

ihr Vater verschieden sein sollte. Er wollte die Hoffnung noch

nicht ganz aufgeben. Vielleicht war sie nur zufällig allein unter-

wegs gewesen und es konnte auch immer noch sein, dass sie gar

nicht Amelus’ Tochter war. Aposter atmete tief durch und steckte

den Brief wieder hinter das Foto. Ob er all das, was auf diesem

Stück Papier stand, jemals seinem Bruder sagen würde!?

La Mare und Apollon La Mare und Apollon
Copyright 2009 - 2022 Karasu no shugo Tenshi · Alle Bilder sind von Angelfeather13 · Homepage von Luna42 · Kontakt · Impressum & Datenschutz