Teil 5 - Amelus‘ Tochter
Kapitel 1 - Das Band der Brüder
Es
war
ungewöhnlich
ruhig
im
Haus,
wenn
Aposter*
und
Fusco*
unterwegs
waren.
Eine
Atmosphäre,
welche
Apollon*
gleichermaßen
genoss
und
Sorgen
bereitete,
dennoch
war
sie
zu
einem
alltäglichen
Ereignis
geworden.
Irgendwo
waren
die
beiden
gerade
unterwegs,
vermutlich
auf
einer
Insel
im
Nirgendwo.
Seufzend
packte
Apollon
ein
weiteres
Buch
auf
den
Stapel
in
der
Bibliothek.
Sovos*
suchte
Bücher
über
Hexerei
heraus,
um
den
südlichen
Hexern
damit
einen
Gefallen
zu
tun.
Das
Problem
dabei
war,
dass
sie
eigentlich
keine
Hexer
waren
und
man
meinen
sollte,
dass
das
Volk
der
südlichen
Hexer
mehr
davon
verstand,
als
ein
paar
Magier.
„Wozu
genau
brauchen
wir
eigentlich
diese
ganzen
Bücher?“,
fragte
Apollon
seinen
Onkel,
der
gerade
noch
einmal
das
Regal
durch
ging.
„Die
südlichen
Hexer
haben
ein
recht
ungewöhnliches
Problem“,
begann
Sovos
zu
erklären,
„Leider
konnten
sie
bisher
nichts
Genaueres
darüber
herausfinden.
Daher
bitten
sie
uns
um
Hilfe.
Es
kann
gut
sein,
dass
in
einem
dieser
vielen
Bücher
eine
Lösung
beschrieben
ist.“
„Warum
haben
wir
überhaupt
so
viele
Bücher
über
die
Hexerei?
Damit
können
wir
doch
überhaupt
nichts
anfangen“,
meinte
Apollon
und
blickte
seufzend
auf
den
Stapel
Bücher.
„Das
stimmt
nur
zum
Teil.
Es
ist
gut
zu
wissen
mit
was
man
es
zu
tun
hat,
wenn
ein
Fluch
auftritt.
Manches
kann
man
sogar
selbst
wieder
in
Ordnung
bringen
ohne
gleich
einen
Hexer
aufsuchen
zu
müssen.
Aber
mit
den
südlichen
Hexern
haben
wir
ein
Abkommen,
wie
du
weißt.
Daher
wäre
das
nicht
einmal
das
Problem“,
erklärte
ihm
Sovos
während
er
seinen
Blick
von
den
Regalen
abwandte
und
sich
einige
Bücher
von
dem
Stapel
schnappte,
„Bringen
wir
sie
in
mein
Arbeitszimmer.“
„In
Ordnung“,
entgegnete
Apollon
und
schnappte
sich
die
restlichen
Bücher
des
Stapels,
„Bei
der
Menge
an
Büchern
wird
uns
das
sicherlich
einiges
an
Zeit
kosten.“
Die
Bibliothek
der
weißen
Magier
war
wirklich
riesig,
beherbergte
aber
nur
einen
kleinen
Teil
der
gesamten
Bücher
des
Volkes.
In
jedem
der
Anwesen
befand
sich
eine
umfangreiche
Bibliothek
mit
einigen
Standardexemplaren,
aber
auch
vielen
Variationen
sowie
einigen
Einzelstücken.
So
war
jede
Sammlung
ein
ganz
besonders
Stück
des
Hauses.
Die
Auswahl
der
Bücher
erstreckte
sich
von
Geschichte,
über
Weltkarten,
Magie
und
Legenden,
bis
hin
zu
Märchen,
Romanen
und
Gedichten.
Die
beiden
verließen
die
Bibliothek
und
gingen
mit
den
Büchern
zu
Sovos
Arbeitszimmer.
Dort
stellten
sie
die
Bücher
auf
dem
Schreibtisch
ab.
Vorsorglich
hatte
Sovos
diesen
bereits
leer
geräumt,
denn
hier
häuften
sich
oft
die
Papiere
von
Berichten,
Briefen
und
allerlei
anderer
Anfragen.
Der
Schreibtisch
selbst
war
aus
hellem
Holz
gefertigt
und
so
ausgerichtet,
dass
man
sofort
sehen
konnte,
wer
den
Raum
betrat.
Während
Sovos
sich
hinter
den
Schreibtisch
setzte
und
das
erste
Buch
zur
Hand
nahm,
schweiften
Apollons
Gedanken
zu
seinem
Vater.
Sie
waren
dieses
Mal
wirklich
lange
unterwegs.
Die
Stille
machte
ihm
mehr
und
mehr
Sorgen.
Den
Gedanken
abschüttelnd,
griff
Apollon
ebenfalls
zu
einem
Buch
und
setzte
sich
an
den
runden
Tisch,
der
im
Zimmer
stand:
„Nach
was
suchen
wir
genau?“
„Nach
einem
Fluch,
der
nachts
jemanden
in
einen
Baum
verwandelt“,
antwortete
Sovos
ohne
von
dem
Buch
auf
zusehen.
Wenn
Apollon
es
schon
seltsam
fand
nach
einem
Fluch
zu
suchen,
obwohl
er
kein
Hexer
war,
dann
das
man
durch
diesen
in
einen
Baum
verwandelt
wurde
noch
mehr:
„Nicht
im
ernst?“
„Habe
ich
hier
so
stehen“,
bestätigte
Sovos
ohne
auch
nur
einmal
den
Blick
zu
heben.
Von
so
etwas
hatte
Apollon
noch
nie
gehört,
aber
er
hatte
auch
noch
nicht
sonderlich
viel
mit
den
Hexern
zu
tun
gehabt.
Das
einzige
Zusammentreffen
mit
den
südlichen
Hexern
war
im
letzten
Jahr
gewesen.
Ein
oranger
Luchs
mit
grünen
Augen
in
einer
Weste
gekleidet
oder
viel
mehr
in
einem
schwarzen
Mantel
ohne
Ärmel,
hatte
ihnen
einen
Besuch
abgestattet.
Es
handelte
sich
dabei
um
den
Herrscher
der
südlichen
Hexer.
Trotz
seines
relativ
kurzem
Aufenthalts
von
etwa
drei
Stunden,
hatte
Fusco
es
geschafft
einen
bleibenden
Eindruck
zu
erwecken
und
das
nicht
etwa
im
positiven
Sinne.
Der
Herrscher
hatte
sicherlich
ganze
viel
Mal
gefragt,
ob
sie
Fusco
als
Haustier
hielten
oder
er
der
persönliche
Narr
wäre.
Apollon
war
von
Anfang
an
dagegen
gewesen,
dass
Fusco
bei
diesem
Zusammentreffen
dabei
wäre,
jedoch
hatte
die
Bedenken
anscheinend
niemand
außer
ihm.
Hexer
faszinierten
Fusco
einfach.
Wenn
er
einen
traf,
dann
musste
er
ihn
unbedingt
fragen,
was
dieser
alles
konnte
und
das
waren
nicht
die
normalen
Dinge,
wie
Umweltbeeinflussung,
Erschaffung
von
Lebewesen
und
die
Fluchbeschwörung.
Fusco
fragte
danach,
ob
er
Tauben
zum
Stepptanzen
bringen
könnte
und
Schmetterlinge
zum
Singen.
Kein
Wunder,
dass
der
Herrscher
bei
solchen
Fragen
so
dachte.
Allerdings
war
Apollons
Mutter
der
festen
Überzeugung
gewesen,
dass
es
zur
Auflockerung
des
Gespräches
beigetragen
hätte.
Indessen
blätterte
Sovos
fleißig
in
dem
ersten
Buch
herum,
um
einen
passenden
Fluch
und
dessen
Auflösung
zu
finden.
Apollon
seufzte,
kaum
dass
er
die
erste
Seite
aufgeschlagen
hatte.
Gedanklich
war
er
bei
seinem
Vater,
der
ihm
von
Jahr
zu
Jahr
mehr
Sorgen
machte:
„Ob
mein
Vater
inzwischen
zurückgekommen
ist?“
„Nein,
das
denke
ich
nicht.
Dann
hätte
man
uns
Bescheid
gegeben“,
erklärte
Sovos,
„Die
Insel,
zu
der
er
wollte,
ist
reichlich
groß.
Das
dauert
seine
Zeit.
Es
ist
im
sicher
nichts
passiert.
Fusco
ist
doch
bei
ihm.“
„Mh“,
kam
nur
von
Apollon.
Er
wusste
nicht,
ob
ihn
das
beruhigte.
Aus
eigener
Erfahrung
wusste
er,
dass
Fusco
einen
oft
nur
noch
mehr
Schwierigkeiten
bereitete,
als
man
ohnehin
schon
hatte.
Dennoch
konnte
man
sich
auf
ihn
verlassen,
wenn
es
darauf
ankam.
Ein
Klopfen
war
an
der
Tür
zu
hören.
„Herein“,
entgegnete
Sovos
und
blickte
nun
doch
auf,
um
den
hereinkommenden
zu
empfangen.
Die
Türklinke
wurde
nach
unten
gedrückt
und
die
Tür
öffnete
sich.
Aposter
war
zurückgekehrt
und
trat
ins
Zimmer:
„Hey
ihr
beiden.
Ich
habe
schon
gehört,
dass
ihr
beschäftigt
seid.
Wie
läuft’s?“
Apollon
murrte,
war
aber
dennoch
erleichtert,
dass
seinem
Vater
nichts
passiert
war:
„Wir
sind
noch
nicht
lange
dabei,
aber
da
du
so
fragst,
hast
du
wohl
deinen
Bruder
nicht
gefunden.“
„Leider
nein“,
gab
Aposter
zu
und
setzte
sich
zu
Apollon
an
den
Tisch,
„einen
Diener
haben
wir
zwar
mal
wiedergefunden,
aber
das
war
nicht
einmal
ein
Wolf.
Auch
sonst
gab
es
keine
schwarzen
Magier
dort.“
„Nur
nicht
aufgeben“,
ermutigte
Sovos
ihn
und
klappte
das
Buch
zu.
Sogleich
nahm
er
sich
das
nächste
vor,
um
darin
nach
dem
passenden
Fluch
zu
suchen.
Apollon
sah
seinen
Vater
ernst
an:
„Mal
ganz
ehrlich,
Vater.
Wie
alt
müsste
Amelus
jetzt
sein?
40?
Richtig?“
Aposter
nickte
und
Apollon
setzte
sogleich
fort:
„Stellen
wir
uns
einmal
vor,
dass
du
ihn
findest.
Einen
Diener,
einen
schwarzen
Wolf,
der
nichts
über
seine
Familie
weiß,
auf
einer
Insel
lebt,
welche
von
schwarzen
Magiern
bewohnt
wird.
Dann
kommst
du
und
erzählst
ihm,
du
seist
sein
älterer
Bruder
und
hättest
ihn
über
all
die
Zeit
gesucht.
Er
fragt
dich
natürlich,
wie
du
dir
da
so
sicher
sein
kannst
und
du
erzählst
ihm
vom
Teufel
und
dem
Pakt.
Mal
ihm
ernst…
wer
glaubt
heute
noch
an
den
Teufel?“
„Ich
weiß,
die
Chance
ist
gering.
Doch
selbst
wenn
er
es
mir
dann
nicht
glauben
sollte,
habe
ich
ihn
gefunden
und
kann
mich
davon
überzeugen,
dass
es
ihm
gut
geht.
Solange
ich
das
nicht
weiß,
werde
ich
weiter
suchen“,
erklärte
Aposter
ihm
entschlossen.
Ein
Seufzen
kam
von
Apollon:
„Ich
glaube,
du
hast
noch
immer
nicht
erkannt,
dass
du
inzwischen
52
Jahre
alt
bist
und
nicht
knapp
über
30.
Viele
dieser
Diener
auf
die
du
stößt,
sind
unsterblich
und
altern
nicht…
Ich
möchte
meinen
Vater
nicht
wieder
verlieren.“
Sovos
mischte
sich
ein:
„Willst
du
damit
sagen,
dass
Aposter
zu
alt
wird
zum
Kämpfen?“
Aposter
lachte
leicht
darüber:
„Komm
doch
einfach
das
nächste
Mal
mit,
Apollon.
Du
wirst
sehen,
dass
ich
trotz
meiner
Suche
vorsichtig
bin.
Außerdem
ist
mein
Körper
zwar
älter,
als
meine
Seele,
was
aber
nicht
bedeutet,
dass
ich
die
Gefahr
nicht
einschätzen
kann.
Seit
über
vier
Jahren
weile
ich
schon
wieder
unter
den
Lebenden.
Ich
weiß
sehr
wohl,
dass
ich
nicht
mehr
der
Jüngste
bin.“
Gerade
wollte
Apollon
etwas
darauf
erwidern,
als
Sovos
sich
Zettel
und
Stift
zu
Hand
nahm.
„Ich
habe
es
gefunden“,
verkündete
er
und
schrieb
dann
die
Informationen
über
den
Fluch
aus
dem
Buch
heraus.
„Dann
können
wir
ja
gehen“,
stellte
Apollon
erleichtert
fest
und
verließ
mit
seinem
Vater
das
Arbeitszimmer.
Aposter
verabschiedete
sich
mit
einem
Kuss
von
Avisa*
:
„Es
wird
dieses
Mal
sicher
nicht
so
lange
dauern.
Die
Insel
ist
ziemlich
klein.“
„Pass
gut
auf
unseren
Sohn
auf“,
gab
sie
lächelnd
zurück,
während
Aposter
sich
schon
von
ihr
löste.
Sie
hatten
gerade
erst
gefrühstückt,
doch
Aposter
hatte
es
wie
immer
sehr
eilig.
Es
war
die
letzte
Insel
auf
der
Weltkarte,
die
er
noch
nicht
besucht
hatte.
Wenn
sein
Bruder
dort
nicht
sein
würde,
wer
wüsste,
wo
sonst.
Fusco
war
schon
voraus
gestürmt,
wobei
er
sich
den
letzten
Keks
von
seinem
überaus
süßen
Frühstück
in
den
Mund
schob.
Draußen
unterhielt
er
sich
mit
den
beiden
Wachen
am
Tor
vor
der
Umzäunung
des
Grundstückes.
Kopfschüttelnd
blickte
Apollon
zu
seinem
Vater:
„Ich
denke,
ich
passe
eher
auf
dich
und
Fusco
auf.
Es
ist
mir
ein
Rätsel,
warum
ihr
immer
so
lange
unterwegs
seid.“
Leicht
lachend
ging
Aposter
mit
ihm
durch
den
Flur
nach
draußen:
„Das
wirst
du
schon
noch
sehen
und
ich
denke,
es
wird
dich
nicht
überraschen.“
Draußen
begrüßten
sie
die
beiden
Wachen,
wie
es
üblich
war:
„Guten
Morgen
Aposter,
Prinz
Apollon.“
Es
folgte
von
beiden
jeweils
ein
anerkennendes
Nicken.
Apollon
und
Aposter
erwiderten
diese
Geste:
„Guten
Morgen.“
Tatsächlich
hatte
Aposter
es
erst
im
letzten
Jahr
geschafft,
den
Wachen
das
Wort
Hoheit
abzugewöhnen.
Sehr
bald
wäre
er
den
Titel
nun
sowieso
los,
wenn
Apollon
der
neue
Herrscher
werden
würde,
vermutlich
mit
Venusta
als
Herrscherin
an
seiner
Seite.
Kaum
hatten
sie
das
unsichtbare
Schutzschild
hinter
sich
gelassen,
welches
das
Grundstück
umgab,
verschwand
Aposter
zusammen
mit
Fusco
und
Apollon
in
schwarzem
Rauch.
Als
sie
aus
selbigen
wieder
in
einer
Stadt
auftauchten,
musste
Apollon
einen
Moment
daran
denken,
wie
er
früher
immer
in
den
Gassen
auftauchte,
um
auf
Dienerjagd
zu
gehen
im
Namen
des
Teufels.
Er
war
froh,
dass
sie
nur
in
dieser
Seitenstraße
auftauchten,
um
die
Passanten
nicht
zu
verschrecken.
Die
Stadt
war,
wie
die
meisten
Städte
aufgebaut:
Viele
Wohnhäuser,
Supermärkte
und
Modegeschäfte.
Auch
die
Bewohner
schienen
ganz
gewöhnliche
Leute
zu
sein,
die
ihrem
normalen
Alltagsleben
nachgingen.
Die
drei
betraten
die
Hauptstraße
und
sahen
sich
etwas
um.
„Spürst
du
irgendetwas?“
wollte
Apollon
von
seinem
Vater
wissen.
„Nein“,
entgegnete
Aposter,
„es
ist
kein
Diener
in
der
Nähe.
Lasst
uns
etwas
außerhalb
der
Stadt
suchen.“
Fusco
schaute
sich
begeistert
die
Schaufenster
der
Läden
an
und
immer
wieder
musste
man
ihn
von
einem
dieser
weg
zerren.
„Könntest
du
das
endlich
mal
lassen?“
ermahnte
ihn
Apollon.
Fusco
lachte:
„Wieso
denn?
Wenn
wir
schon
hier
sind,
kann
man
das
auch
ruhig
mal
ausnutzen.“
Langsam
wurde
Apollon
klar,
warum
es
immer
so
lange
dauerte
bis
sein
Vater
zurück
kam.
Es
lag
einfach
an
Fusco
und
seiner
Vorliebe
für
alles.
Als
sie
endlich
die
Stadt
verließen
und
dem
Trampelpfad
in
Richtung
Strand
folgten,
spürte
Aposter
die
Anwesenheit
eines
Dieners:
„Hier
ist
einer.
Gar
nicht
weit.
Folgt
mir.“
Apollon
murrte
leicht:
„Das
ist
er
doch
eh
wieder
nicht.“
„Wer
weiß“,
gab
Fusco
grinsend
von
sich,
doch
Apollon
hatte
Recht.
Der
Diener
war
kein
Wolf,
sondern
ein
schwarzer
Hase.
Fusco
machte
das
gar
nichts
und
er
ging
auf
ihn
zu:
„Hey!“
Der
Hase
sah
grimmig
zu
Fusco:
„Was
willst
du,
Dämon?“
„Nicht
so
unfreundlich“,
antwortete
Fusco,
„arbeitest
du
noch
für
den
Teufel?“
Seit
dem
der
Körper
des
Teufels
einmal
vernichtet
worden
war,
waren
viele
Diener
nicht
zurückgekehrt
und
nun
auf
der
Flucht.
Sicherlich
würde
der
Teufel
sie
nie
alle
beseitigen
können,
was
auch
bedeutete,
dass
eine
Menge
Unsterbliche
umher
wanderten
und
mit
der
Zeit
oft
den
Standort
wechseln
mussten,
damit
nicht
auffiel,
dass
sie
nicht
alterten.
Sicherlich
hatten
diese
sich
ihre
Unsterblichkeit
auch
anders
vorgestellt.
„Ich
arbeite
noch
für
den
Teufel
und
werde
es
auch
weiterhin
tun“,
antwortete
der
Diener
mit
einem
drohenden
Unterton.
„Wenn
das
so
ist…“,
begann
Fusco
und
ließ
die
Schuhe
des
Dieners
in
schwarzen
Flammen
aufgehen.
Dieser
schrie
auf:
„Verdammt…“
Ehe
er
auch
nur
daran
denken
konnte
seinen
Satz
zu
beenden,
rannte
er
so
schnell
ihn
seine
Füße
tragen
konnten
hinunter
zum
Meer
in
das
kühlende
Wasser.
Fusco
lachte
laut,
während
der
Diener
davonrannte.
Zumindest
einer
hatte
seinen
Spaß.
Aposter
war
jedoch
enttäuscht.
Sie
hatten
fast
die
ganze
Insel
abgesucht
und
bis
hinunter
zum
Strand
konnte
er
keinen
Diener
spüren.
Er
ging
los,
um
noch
das
letzte
Stück
abzusuchen,
aber
viel
Hoffnung
hatte
er
nicht
mehr:
„Vielleicht
ist
die
Insel
einfach
nicht
verzeichnet
oder
die
schwarzen
Magier
leben
dort
schon
längst
nicht
mehr,
sondern
sind
umgesiedelt
und
er
dann
natürlich
auch.
Aber
wo
sollte
ich
dann
anfangen
zu
suchen?“
Apollon
überlegte
etwas
zu
sagen,
irgendetwas
zur
Aufmunterung,
jedoch
viel
ihm
nichts
ein.
Fusco
schlenderte
wie
immer
bester
Laune
hinterher:
„Fang
einfach
irgendwo
an.
Wenn
das
Glück
auf
deiner
Seite
ist,
wirst
du
ihn
finden.“
„Wenn!“,
betonte
Apollon.
Aposter
äußerte
sich
dazu
nicht
weiter.
In
Gedanken
war
er
bei
seinem
Bruder.
Irgendwo
musste
er
einfach
sein.
Er
wollte
nicht
wahrhaben,
dass
dieser
vielleicht
lenkst
tot
war
und
jede
Suche
zwecklos.
Wie
vermutet
fanden
sie
keinen
weiteren
Diener
auf
der
Insel
und
so
verschwanden
sie
von
dort
auch
wieder.
In
Civitas
tauchten
sie
in
einiger
Entfernung
zum
Anwesen
auf,
so
wie
sie
es
immer
taten.
Auch
hier
handelte
es
sich
um
eine
Nebenstraße,
die
in
der
Regel
keine
Aufmerksamkeit
auf
sich
zog.
Aposter
ging
voraus,
immer
noch
in
Gedanken
darüber,
was
er
nun
als
nächstes
tun
sollte,
ehe
er
plötzlich
stoppte:
„Ein
Diener
ist
hier
ganz
in
der
Nähe.“
Apollon
sah
sich
sofort
alarmiert
um:
„Wo
genau?“
Auch
Aposter
drehte
sich
und
sah
nach
oben.
Seinem
Blick
folgend,
entdeckte
auch
Apollon
den
Diener,
dort
auf
dem
Dach
saß
ein
schwarzer
Wolf,
der
breit
grinste.
Allerdings
viel
zu
jung,
als
das
er
in
Frage
käme.
Apollon
erkannte
ihn
sogar,
allerdings
hielt
sich
seine
Freude
in
Grenzen:
„Das
ist
Lessus.
Mit
dem
hatte
ich
schon
einmal
das
Vergnügen.“
„Ganz
recht,
Corvus.
Du
lässt
es
dir
ja
inzwischen
gut
gehen,
aber
wir
haben
noch
eine
alte
Rechnung
offen.
Ich
und
noch
ein
paar
andere“,
erklärte
er
weiterhin
grinsend
und
lachte
dann
auf.
„Was
willst
du?“
wollte
Apollon
nun
wissen.
Lessus
grinste
wieder
breit,
was
Apollon
gar
nicht
gefiel.
Er
kannte
Lessus
zu
gut
und
wusste,
dass
dieser
sicherlich
irgendwas
vorhatte.
„Stell
dir
vor,
Corvus.
Ich
und
meine
Mitstreiter
fliehen
vor
dem
Teufel
und
wollen
uns
an
dir
rächen.
Wie
viele
wir
sind,
verrate
ich
dir
mal
nicht.
Das
würde
nur
die
Überraschung
verderben.
Nun
kam
doch
tatsächlich
ein
kleines
Wolfsmädchen
zu
mir
und
fragte
mich,
ob
ich
für
den
Teufel
arbeitete
und
schwarze
Magie
beherrsche.
Wahrheitsgemäß
antwortete
ich
mit
einem
‚Ja’.
Und
dann
kommt
sie
mit
dem
Namen
Aposter
daher.
Sie
hat
mir
die
Worte
praktisch
in
den
Mund
gelegt,
dass
ich
Aposters
Sohn,
ihr
Cousin
wäre.
Kleine
Kinder
sind
so
einfach
zu
täuschen,
jedenfalls
freute
sie
sich
riesig.
Dummer
Weise
bin
ich
schon
über
300
Jahre
alt,
was
man
mir
zum
Glück
nicht
ansieht“,
begann
Lessus
munter
zu
erzählen,
als
hätten
sie
einen
netten
kleinen
Smalltalk
zusammen.
Apollon
wurde
langsam
ungeduldig
und
knurrte:
„Was
willst
du
mir
damit
sagen?
Das
du
meine
Cousine
hast?
Das
kannst
du
dir
auch
ausgedacht
haben.“
Aposter
sah
nun
besorgt
zu
Lessus:
„Was
habt
ihr
mit
dem
Mädchen
gemacht?“
„Sie
lebt“,
antwortete
Lessus
überlegen,
„Wer
weiß
wie
lange.
Oh
nicht
das
ich
scharf
drauf
wäre
ein
kleines
Mädchen
zu
töten,
aber
das
kommt
jetzt
ein
bisschen
auf
Corvus
an.“
Apollon
ballte
die
Fäuste,
wütend
sah
er
zu
Lessus:
„Was
willst
du?“
Nicht
einmal
Fusco
konnte
über
die
Situation
lachen
und
sah
zur
Abwechslung
mal
ernst
drein.
Lessus
war
jedoch
immer
noch
sehr
amüsiert
und
grinste
verschlagen:
„Am
liebsten
würden
wir
dich
töten,
jedoch
haben
wir
es
uns
anders
überlegt.
Du
kannst
uns
von
großem
Nutzen
sein.
Daher
wollen
wir
dich
als
unseren
Gefangenen.
Dafür
lassen
wir
das
Mädchen
frei.“
„Woher
sollen
wir
wissen,
dass
du
dir
das
nicht
einfach
nur
ausgedacht
hast?“
hackte
Apollon
erneut
nach.
Auch
Aposter
fand
das
diese
Frage
geklärt
werden
musste,
inzwischen
hatte
sich
seine
Suche
sicherlich
rum
gesprochen.
Genauso
sehr
wusste
er
aber,
dass
sie
nicht
das
Risiko
eingehen
konnten,
dass
ihr
etwas
passierte.
Dennoch
konnten
sie
auch
nicht
riskieren,
dass
Apollon
sich
opferte.
Sie
würden
es
heraus
zögern
müssen,
um
mehr
herausfinden
zu
können.
Wenn
sie
tatsächlich
Amelus’
Tochter
war
und
Lessus
sich
das
nicht
alles
ausdachte,
dann
würde
ihr
Vater
sie
doch
sicherlich
auch
vermissen.
Würden
sie
so
auf
ihn
treffen?
Und
wenn
nicht,
würde
das
Mädchen
ihnen
sicherlich
sagen
können,
wo
ihr
Vater
sich
aufhielt.
Lessus
stand
nun
auf:
„Ihr
wisst
es
nicht,
aber
ich
mache
euch
einen
Vorschlag.
Ihr
könnt
euch
das
bis
morgen
überlegen
bzw.
Corvus
kann
sich
das
bis
morgen
überlegen.
Dann
komme
ich
wieder
und
bringe
ein
Foto
mit.
Dann
könnt
ihr
sie
mal
anschauen.“
Er
lachte
und
verschwand
dann
in
schwarzem
Rauch.
Fusco
sah
nachdenklich
drein:
„Möglich
wäre
es,
jedoch
woher
soll
sie
von
ihrem
Cousin
wissen?
Amelus
verschwand
als
Baby.
Selbst
wenn
er
etwas
über
seine
Familie
weiß,
dann
nur,
dass
er
einen
Bruder
hatte.“
„Du
denkst
ja
wirklich
mal
nach,
Fusco“,
staunte
Apollon.
Aposter
war
sich
jedoch
unsicher.
Was
wäre,
wenn
das
Mädchen
tatsächlich
Amelus’
Tochter
wäre.
Konnten
sie
das
Risiko
eingehen
und
selbst
wenn
nicht.
Wäre
das
Mädchen
wirklich
in
Gefahr
konnten
sie
doch
nicht
einfach
nichts
tun.
„Vater?“
fragte
Apollon.
Aposter
sah
noch
immer
nachdenklich
zu
Apollon:
„Vielleicht
braucht
das
Mädchen
wirklich
Hilfe.
Ich
finde,
wir
sollten
mehr
darüber
herausfinden.
Wenn
wir
Lessus
an
der
langen
Leine
halten,
wird
er
nicht
gleich
abspringen.“
Apollon
seufzte
und
gab
sich
geschlagen:
„Na
schön.
Du
hast
ja
Recht.
Wir
können
ja
nicht
einfach
nichts
tun.
Mum
und
Sovos
werden
uns
sicher
auch
helfen.“
Fusco
grinste:
„Dann
wird
das
ja
vielleicht
richtig
spannend.
Ein
wenig
Aktion
hatten
wir
schon
länger
nicht
mehr.“
Apollon
schüttelte
ungläubig
den
Kopf:
„Deine
Denkweise möchte ich mal verstehen.“ Fusco lachte laut.
„Dieser
Lessus
behauptete
also,
dass
er
Apollons
Cousine
gefangen
genommen
hätte
und
im
Austausch
für
sie,
will
er
Apollon?“
fasste
Sovos
noch
einmal
zusammen,
nachdem
Aposter
ihm
von
dem
Zusammentreffen
mit
Lessus
berichtet
hatte.
„Ja,
genau
so
ist
es“,
bestätigte
Aposter,
„aber
es
ist
gar
nicht
wichtig,
ob
das
nun
stimmt.
Ein
Mädchen
könnte
tatsächlich
in
Gefahr
sein.“
Sovos
wirkte
nachdenklich.
Fusco
grinste:
„Sie
kann
es
gar
nicht
sein.
Woher
hätte
Amelus
wissen
sollen,
dass
er
noch
einen
Neffen
hat
und
warum
sucht
sie
ausgerechnet
nach
Apollon
und
nicht
nach
Aposter?“
Avisa
hatte
jedoch
ihre
Bedenken:
„Ich
an
Amelus‘
Stelle
hätte
Nachforschungen
angestellt.
Jeder
will
doch
wissen,
woher
er
kommt.
Wenn
er
dabei
tatsächlich
auf
die
Diener
des
Teufels
gestoßen
ist
und
erfahren
hat,
dass
Aposter
tot
ist,
er
aber
noch
einen
Sohn
hat,
dann
sucht
er
natürlich
auch
nach
diesem.“
„Möglich“,
fügte
Sovos
hinzu,
„aber
er
sagte
nichts
von
Amelus
bzw.
über
die
Eltern
des
Mädchens.
Das
könnte
bedeuten,
dass
sie
einfach
nur
alleine
unterwegs
war,
aber
auch,
dass
ihre
Eltern
vielleicht
schon
längst…“
Aposter
wollte
das
nicht
hören
und
ging
aus
dem
Zimmer.
All
die
Jahre
hatte
er
nach
seinem
Bruder
gesucht
und
nun
sollte
er
in
Betracht
ziehen,
dass
er
vielleicht
längst
tot
war.
Daran
hatte
er
nie
denken
wollen,
obwohl
er
natürlich
wusste,
dass
es
möglich
wäre.
Er
ging
in
das
Zimmer,
das
Sovos
und
Avisa
einst
für
Amelus
eingerichtet
hatten,
falls
er
je
hierher
finden
würde
oder
Aposter
ihn
gefunden
hätte.
Es
war
nicht
viel
anders
eingerichtet,
als
die
anderen
Zimmer.
Ein
weicher
Teppich,
ein
breites
Bett,
ein
Schreibtisch
und
ein
Stuhl
davor
sowie
ein
kleiner
Nachttisch.
Auf
dem
Schreibtisch
stand
ein
Foto.
Aposter
selbst
hatte
es
dort
hingestellt.
Seufzend
setzte
er
sich
vor
den
Schreibtisch
und
griff
nach
dem
Foto.
Es
war
das
einzige
Bild,
das
ihm
geblieben
war.
Dort
waren
sein
Vater
Caligare,
seine
Mutter
Creatrix,
Amelus
in
ihren
Armen
und
er
selbst
darauf
zu
sehen.
Damals
war
er
gerade
einmal
12
Jahre
alt
gewesen
und
sein
Bruder
erst
wenige
Tage
alt.
Mit
zwei
Fingern
strich
er
über
den
kleinen
Amelus:
„Sollte
mir
wirklich
nur
ein
halbes
Jahr
mit
dir
vergönnt
gewesen
sein!?
Das
darf
nicht
sein.
Ich
habe
eine
zweite
Chance
bekommen,
warum
bekomme
ich
nicht
auch
meinen
kleinen
Bruder
zurück!?“
Es
schmerzte
daran
zu
denken
und
er
schloss
einen
Moment
die
Augen,
ehe
er
sie
wieder
öffnete:
„Vater,
du
riesengroßer
Idiot!
Was
hast
du
nur
getan?“
Aposter
erinnerte
sich
ungern
an
diesen
Tag
und
doch
war
es
wie
eine
tiefe
Wunde,
die
nie
zu
heilen
schien.
Hinter
dem
Foto
zog
Aposter
etwas
hervor.
Es
war
ein
Brief,
den
er
für
seinen
Bruder
verfasst hatte, falls er selbst nicht mehr da sein könnte, um mit ihm zu sprechen.
*
Alle mit Sternchen
gekennzeichneten Wörter/Sätze
beinhalten mehr Informationen.
Fahr mit der Maus darüber, um
diese zu erhalten.
Aposter
faltete
den
Brief
wieder
zusammen,
nachdem
er
ihn
erneut
gelesen
hatte.
Es
gab
zwar
noch
eine
zweite
Seite
auf
welcher
das
Schlaflied
stand,
jedoch
wollte
er
das
nicht
auch
noch
lesen.
Sein
Herz
schmerzte
schon
genug.
Für
ihn
stand
eines
fest,
wenn
das
Mädchen
tatsächlich
Amelus’
Tochter
wäre,
würde
er
sich
um
sie
kümmern,
wenn
ihr
Vater
verschieden
sein
sollte.
Er
wollte
die
Hoffnung
noch
nicht
ganz
aufgeben.
Vielleicht
war
sie
nur
zufällig
allein
unter
-
wegs
gewesen
und
es
konnte
auch
immer
noch
sein,
dass
sie
gar
nicht
Amelus’
Tochter
war.
Aposter
atmete
tief
durch
und
steckte
den
Brief
wieder
hinter
das
Foto.
Ob
er
all
das,
was
auf diesem Stück Papier stand, jemals seinem Bruder sagen würde!?